EXPERTENMEINUNG von Manuel Galvez:

Manuel Galvez ist Geschäftsführer von Galvez Haus- und Gebäudetechnik. Sein Betrieb in Rheinbach-Flerzheim in der Nähe von Bonn installiert seit Jahren auch zunhemend Wärmepumpen. Herr Galvez gab uns einen Einblick in seine Arbeit.

Herr Galvez, als klassischer SHK-Meisterbetrieb werden auch Sie in den kommenden Jahren zunehmen mehr Wärmepumpen und klimafreundliche Heizsysteme einbauen, und immer seltener mit den klassischen Heizungen zu tun haben. Ist es für Sie auch ein Abschied oder freuen Sie sich eher über die neuen Aufgaben, die Sie erwarten?

Ich habe schon früh auf das Thema der Wärmepumpe gesetzt! Im Neubau habe ich meine erste Wärmepumpe 2008 installiert. Seit 2013, als die Luft-Wasser-Anlagen von der Jahresarbeitszahl her besser wurden, ist bei uns die Nachfrage stark gestiegen. Im Jahr 2022 haben wir 54 Anlagen installiert und 2023 insgesamt 72. Seit 2019 bauen wir Wärmepumpen auch in der Sanierung mit Heizkörpern ein.

Welche Auswirkungen hat das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) für ihren Betrieb? Wie bewerten sie dessen Auswirkungen für die Handwerksbranche in Deutschland insgesamt?

Ich denke ich bin mit meinem Betrieb schon gut unterwegs. Aber es gibt noch viele Kollegen die sich weiterbilden müssen.

Wie bewerten Sie die neue Förderkulisse? Sind Sie zufrieden und werden die Fördermöglichkeiten Ihrer Meinung nach ausreichend gut erklärt und kommuniziert? Welche Meinungen vernehmen sie hierzu vom Stamm ihrer Kunden und Kundinnen (Stichworte: Planbarkeit, Sozialverträglichkeit, Verständlichkeit)?

Ich finde es ist alles komplizierter geworden. Der Endkunde ist aktuell sehr verunsichert. Wir werden jetzt mit unserem Energieberater verstärkt auf Infoveranstaltungen setzen, und wollen dem Kunden dadurch ein Stück weit die Angst nehmen.

Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie 2024 für Ihren Betrieb?

Die Chance sehe ich darin, den Betrieb trotz schlechter wirtschaftlicher Prognosen weiter auszubauen.

Mit welchen Besonderheiten hat Ihr Betrieb vor Ort im Zuge der Wärmewende zu kämpfen? Und welche lokalen Besonderheiten könnten sich hier positiv auswirken?

Da ich mich schon seit Jahren mit dem Thema Wärmepumpe auseinandergesetzt habe, habe ich mir auch einen Namen gemacht. Teilweise gehen Aufträge aus 60 -70 km Entfernung bei mir ein.

Thema Fachkräftemangel und Qualifizierung: Inwiefern ist ihr Unternehmen/der Kreis der Ihnen bekannten Unternehmen von diesem branchenübergreifenden Problem betroffen? Was können Sie selbst aber auch die Politik tun, um dem entgegenzuwirken?

Das Thema Fachkräftemangel kennen ich bei mir im Betrieb leider auch. Monteure zu finden ist wirklich schwierig. In meinem Betrieb unterstütze ich die Weiterbildung der Monteure sehr. Wir haben drei Monteure mit Kälte-Schein, einem Monteur bezahle ich die Meisterschule in Teilzeit.

Was begeistert Sie an Ihrem Handwerk und welche Projekte machen Ihnen besonders Freude?

Mich begeistert es seit ich 1995 in die Lehre gegangen bin, das es bei uns im Handwerk immer mehr um regenative Energie geht.  Stolz macht mich das wir vor Jahren ein Neubau Büro Lager Komplex mit sechs Wärmepumpen in Kaskade realisiert bekommen haben (240 KW Leistung). Eine andere Wärmepumpe habe ich mit meinen Monteuren an der Côte d’Azur in Frankreich installiert.

Wie heizen Sie zuhause?

Ich habe einen alten Drei-Kanten-Hof und heize mit einer Wärmepumpe und Sonnenenergie die 240 qm und bin sehr zufrieden. Kunden können sich meine Anlage auch gerne anschauen kommen.

 

Wir danken Herrn Galvez für das Interview. Mehr über seinen Betrieb erfahren Sie hier!