Wärmepumpen tragen zum Klimaschutz bei

 
Wie kommen wir zu einem nachhaltigen Gebäudesektor?

2023 decken die Erneuerbare Energien in Deutschland zum ersten Mal über 50 Prozent des Stromverbrauchs. Auch bei der Photovoltaik geht der Trend weiter nach oben: Mit einem Zubau von 14,4 GW übertrifft sie den bisherigen Rekord aus 2012 um 6,2 GW. Auch der importierte Strom stammt inzwischen fast zur Hälfte aus Erneuerbaren Energien.

Leider steht es weiterhin schlecht um den Gebäudesektor. Hier wurden auch 2023 wiederholt die Sektorenziele verfehlt. Dabei ist gerade der Gebäudesektor von großer Bedeutung für die Erreichung der Klimaziele. 2023 war ein Rekordjahr für Wärmepumpen, aber leider auch für Gasheizungen; es wurden etwa 2,5-mal mehr fossile als klimafreundliche Heizungen verkauft. Und das, obwohl der Gebäudesektor immer noch einen Großteil der CO2-Emissionen verursacht – durch das Heizen mit fossilen Brennstoffen.

Was wollen wir erreichen?

Die deutschen Treibhausgasminderungsziele sind im Bundes-Klimaschutzgesetzes (Stand August 2021) festgelegt. Die Emissionen sollen bis 2030 um mind. 65 Prozent und bis 2040 um mind. 88 Prozent gesenkt werden (gegenüber 1990). Zudem gelten in einzelnen Sektoren bis 2030 zulässige Jahresemissionsmengen.

Um diesem Ziel näher zu kommen, hatte sich die Bundesregierung im Juni 2022 anlässlich des Wärmepumpengipfels dafür ausgesprochen, dass ab 2024 pro Jahr 500.000 Wärmepumpen neu installiert werden sollen. Außerdem gibt das novellierte Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass ab dem 01. Januar 2024 jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Auch für Bestandsgebäude gibt es festgelegte Regelungen mit Übergangsfristen für den Austausch fossiler Heizungen. Spätestens bis zum 31.12.2044 muss die Nutzung von fossilen Energieträgern aber beendet werden.

Wie schaffen wir das?

Wärmepumpen werden elektrisch angetrieben und benötigen hierfür Strom. Mit Strom aus Erneuerbaren Energien laufen Wärmepumpen nahezu treibhausgasneutral. Strom aus erneuerbaren Energien wird durch Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft, Bioenergie und Geothermie erzeugt. Je höher der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix in Deutschland ist, umso weniger Treibhausgase werden emittiert – und somit wird das Klima geschont.

Nutzer von Wärmepumpen, die erneuerbaren Strom beziehen, heizen heute schon treibhausgasfrei. Mit 1 Kilowattstunde Strom können – je nach Effizienz der Wärmepumpe – 3 bis 5 Kilowattstunden Wärme produziert werden. Der Umstieg von einer fossil betriebenen Heizung auf eine Wärmepumpe ist meist mit einer großen CO2-Einsparung verbunden.

Einer Studie des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE zufolge, sind die CO2-Einsparungen einer Wärmepumpe erheblich gegenüber einem konventionellen Gaskessel. Wärmepumpen sind das nachhaltige Heizsystem der Zukunft. Und deshalb werden sie aktuell sehr stark gefördert.

Wir unterstützen Sie bei der Recherche und beraten zu technischen Fragen und rund um die Förderung.

Jetzt sind Sie am Zug!

 


[1] https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgasminderungsziele-deutschlands (06.02.2024)

 

Weiterführende Literatur zu diesem Thema:
Roadmap Wärmepumpe des Bundesverband Wärmepumpe e.V.: https://www.waermepumpe.de/politik/waermemarkt/
Website Umweltbundesamt: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgasminderungsziele-deutschlands
Frank-Michael Baumann: „Ratgeber Wärmepumpe. Klimaschonend, effizient, unabhängig“
Aktuelle Studien zur Effizienz von Wärmepumpen: https://www.ise.fraunhofer.de/de/geschaeftsfelder/klimaneutrale-waerme-und-gebaeude/waermepumpen.html

Eine Wärmepumpe spart pro Jahr durchschnittlich 2620 kg CO2 gegenüber einem fossilen Heizsystem mit Öl oder Gas ein. 

Über eine Lebensdauer von 20 Jahren werden somit gut 52 Tonnen CO2 weniger emittiert.

 

Eine Wärmepumpe rettet im Jahr knapp 8 m² arktische Eisfläche.

Laut dem Wissenschaftsjournal Science* führt jede Tonne CO2 zu einem Verlust von etwa 3 m² arktischem Eis.

*Notz, Stroeve (2016): Observed Arctic sea-ice loss directly follows anthropogenic CO2 emission, Science

 

Nur 23% der 21,6 Mio. Wärmeerzeuger waren 2022 effizient und nutzten regenerative Energien.

 

 


Warum ist die Jahresarbeitszahl (JAZ) bei einer direktverdampfenden Wärmepumpe höher und was muss man bei der Installation beachten?

27.02.2018

Oliver Nick

Die Direktverdampfung ist bei fachgerechter Auslegung des Kollektors effizienter, weil bei dieser Technologie keine Sole-Umwälzpumpe erforderlich ist und dank der direkten Verdampfung des Kältemittels ein Wärmetauscher weniger benötigt wird.  Bei der Installation sollten Sie jedoch auf die Ölrückführung achten, damit der Kompressor nicht trocken läuft. Direktverdampfende Wärmepumpen sind etwas für erfahrene Installateure und dürfen nur von Spezialisten mit einer Zulassung für das Kälteanlagenbauer-Handwerk installiert werden. Auch für die jährliche Wartung ist eine Zulassung nach ChemKlimaVO erforderlich!

Harald Henikl

Da der Transfer des Kältemittels bei einer direkt verdampfenden Wärmepumpe allein vom Kompressor übernommen wird, also das verdampfte Kältemittel als Sauggas direkt in den Kompressor geführt wird, entfällt der Quellenenergieantrieb. Dies steigert die JAZ der Wärmepumpe, weil weniger Strom für den Antrieb benötigt wird. Dafür muss die Installation allerdings fachgerecht und nach den Angaben des jeweiligen Herstellers erfolgen.

Eine Bedingung für die hohe Effizienz des Anlagentyps ist, dass die Fläche über dem Außenkollektor nicht bebaut wird. Der Kollektor benötigt die Sonnenenergie und das Regenwasser, um sich zu regenerieren.  Gleichzeitig sollten die Splitleitungen nicht länger als 20m sein, da der Kältekreislauf sonst beginnt zu schwingen und kein optimaler Betriebspunkt erreicht werden kann.

Der Gesetzgeber fordert eine jährliche Wartung der Anlagen durch einen zugelassenen Installateur. Über diese Wartungen muss ein Anlagenlogbuch geführt werden.