Großwärmepumpen
Großwärmepumpen, gelegentlich auch große Wärmepumpen genannt, starten bei ca. 100 kW und können Leistungen von mehreren MW erreichen. Sie sind speziell auf die Bedürfnisse größerer Gebäude sowie kleinerer oder größerer Netze ausgelegt.
Grundsätzlich unterscheidet sich die Funktionsweise nicht von einer herkömmlichen Wärmepumpe für den häuslichen Gebrauch, jedoch sind die Maschinen speziell auf die Anwendung im anspruchsvollen Umfeld angepasst, um eine hohe Zuverlässigkeit und maximale Effizienz sicherzustellen.
In den kleineren Leistungsklassen werden die Anlagen noch in Serie produziert, ab etwa 2 MW sind alle Großwärmepumpen Sonderanfertigungen, die vom Hersteller auf die speziellen Bedürfnisse des Projekts hin angefertigt werden. Bei vielen Projekten mit Großwärmepumpen handelt es sich nicht um eine einzelne Anlage, sondern die Großwärmepumpe ist Teil eines Gesamtsystems zur Wärme- und Kälteversorgung. Reine Wärmepumpen-Lösungen sind ebenso denkbar wie die Integration einer Wärmepumpe in ein bestehendes Nah- oder Fernwärmenetz, beispielsweise im Zusammenspiel mit BHKW, KWK-Anlagen oder allen erneuerbaren Wärmeerzeugern.
Durch die Vielzahl der zur Verfügung stehenden Wärmesenken kann die Wärmepumpe sehr flexibel eingesetzt werden und erlaubt kreative Lösungen, die sich an den Wärmesenken vor Ort und den entsprechenden Wärmebedarfen der jeweiligen Verbraucher orientiert. Entsprechend wichtig ist die rechtzeitige und gründliche Fachplanung mit erfahrenen Partnern.
Weiterführende Studien:
Bundesförderung für Effiziente Wärmenetze (BEW)
Die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) fördert den Neubau von Wärmenetzen mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien und die Dekarbonisierung bestehender Netze. Basierend auf einem systemischen Ansatz, der das Wärmenetz als Ganzes betrachtet, soll die Förderung den zeitintensiven Umbau bestehender Netze auf erneuerbare Energien und Abwärme sowie den Neubau von überwiegend mit erneuerbaren Energien gespeisten Netzen verlässlich fördern. Ziel der neuen Förderrichtlinie ist es, bis spätestens 2045 eine treibhausneutrale netzgebundene Wärmeversorgung zu erreichen.
Um das bestehende Klimaziel zu realisieren und sowohl den Neubau als auch die Umstellung bestehender Wärmenetze auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu ermöglichen, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden. Das Förderprogramm gliedert sich dabei in vier Module, die zeitlich aufeinander aufbauen. Die ersten drei Module werden bereits aktiv gefördert, das vierte Modul soll in Kürze starten.
Die Module im Überblick:
• Modul 1: die Förderung von Transformationsplänen oder Machbarkeitsstudien
• Modul 2: die systemische Förderung eines Wärmenetzes (Investitionsförderung)
• Modul 3: die Förderung von Einzelmaßnahmen an einem Wärmenetz
• Modul 4: die Betriebskostenförderungen für Solarthermieanlagen und Wärmepumpen
Mit dem BWP-Lösungsnavigator passende Wärmepumpensysteme für Ihr Großprojekt finden! Die Lösung aus dem Navigator deckt eine Produktserie ab (in Abgrenzung zu spezifischen Modellen), die vom Hersteller sehr freizügig definiert werden kann. Die Datenfelder zielen darauf ab, eine Orientierung durch das Marktangebot zu bieten, wobei Produkte zusammengefasst werden können, sofern dies am Anfang der Planung statthaft ist.
Wärme- und Kältekonzepte mit Großwärmepumpen
In dieser Referenzbroschüre möchten wir Ihnen einige Beispiele aus der Praxis vorstellen, bei denen große Wärmepumpen in Quartieren, öffentlichen und kommunalen Einrichtungen, in der Industrie, im Gewerbe und sogar in der Nah- sowie Fernwärme eingesetzt werden. Dabei lässt sich, egal ob zu Heizen oder Kühlen, für fast jeden Anspruch eine individuelle und bedarfsgerechte Lösung finden.
Ihr Ansprechpartner
Felix Uthoff
Referent Technik und Normung
Gewerbeobjekte und Industrieanlagen mit Wärmepumpe
In dieser Publikation stellen wir Ihnen einige Beispiele aus der Praxis vor, bei denen die Wärmeversorgung ganzer Gewerbeobjekte und Industrieanlagen mithilfe von einzelnen (Groß-)Wärmepumpen oder Wärmepumpensystemen erfolgt. Die Wärmepumpe hat sich in neugebauten Ein- und Zweifamilienhäusern bereits zum Heizsystem der Wahl entwickelt und ist ebenso in Wärmenetzen immer häufiger anzutreffen. Anders sieht es jedoch im Gewerbe und in der Industrie aus - hier wird das Potential von Wärmepumpen leider immer noch zu selten genutzt. Dabei ist das in vielen Fällen kein Problem, wie wir Ihnen in dieser Publikation zeigen möchten.