Leitfäden der Bundesländer
Baden-Württemberg
Baden-Württemberg setzt im Interesse des Klimaschutzes und zur Schonung fossiler Energieträger auf die verstärkte Nutzung regenerativer Energien. Dabei dominiert in Baden-Württemberg gegenwärtig die Nutzung der Wasserkraft mit einem Anteil von 6 % an der Stromerzeugung. Die weiteren regenerativen Energien werden verstärkt ausgebaut. Das Potenzial der Erdwärme wird zunehmend besser genutzt. Um dieses Potenzial noch stärker als bisher zu nutzen, hat das Land Baden-Württemberg unter dem Slogan „Kraft, die aus der Tiefe kommt“ ein Förderprogramm zur Unterstützung der oberflächennahen Geothermie initiiert.
Bayern
Wesentlich für den Bau einer Erdwärmesonde ist die möglichst genaue Kenntnis des Untergrundes durch Ermittlung des zu erwartenden Schichtenprofils und der hydrogeologischen Verhältnisse, die auch im Rahmen des Anzeigeverfahrens anzugeben sind. Dadurch kann die Anlage effizient ausgelegt, können die Herstellungskosten in einem wirtschaftlichen Rahmen gehalten und die Betriebskosten minimiert werden. Die hierfür notwendigen Informationen bzgl. des Untergrundes erhält man von Fachleuten für Hydrogeologie, die z. B. auf Fachliteratur, geologisch-hydrogeologische Karten und auf Erkenntnisse von Bohrungen im näheren Umfeld zurückgreifen.
Berlin
Für die Wirtschaftlichkeit einer Anlage, aber auch für einen umweltverträglichen Betrieb, ist die Dimensionierung grundlegend. Bei einer unterdimensionierten Anlage fallen hohe Betriebskosten durch elektrische Zusatzheizungen an und es kann Schäden durch Betrieb im Frostbereich kommen. Eine Überdimensionierung erfordert dagegen zu hohe Bohr- und Ausbaukosten. Die Investitionskosten müssen aus diesem Grund durch an den jeweiligen Standort angepasste Planungen für die unterirdischen Anlagen optimiert werden.
Dieser Leitfaden beinhaltet die Systeme der Erdwärmesonden und Erdwärmekollektoren mit einer Heizleistung bis 30 kW.
Brandenburg
Die Nutzung der Erdwärme bildet ein bisher noch weitgehend ungenutztes Energiepotential. Die Nutzung der Geothermie am Standort Prenzlau-Nord mit Gewinnung von trockener Erdwärme zur Freisetzung von ca. 1.000 MW/h im Jahr und Abwärmespeicherung und der Wärmeentzug in der Betriebsstätte Golm sind die nennenswerten geothermischen Vorhaben im Land Brandenburg. Beide Anlagen arbeiten wirtschaftlich und störungsfrei.
Bremen
Nebenden mittlerweile "klassischen" regenerativen Energieformen wie Wind- oder Sonnenenergie kann auch die Erdwärme einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verringerung der Abhängigkeit von Energierohstoffen leisten. Die Nutzung der Erdwärme ist nicht auf vulkanische Gebiete beschränkt. Auch in Norddeutschland ergeben sich hierfür gute Möglichkeiten. Der flache Untergrund kann zum Heizen und Kühlen genutzt werden. Durch Auswertung der beim GDfB archivierten Bohrungsdaten können die regional unterschiedlichen Energiepotentiale in Bremen dargestellt werden.
Hamburg
Wenn derzeit über Erneuerbare Energien debattiert wird, denken viele zunächst an die Produktion elektrischer Energie. Dabei wird ein großer Teil der von uns genutzten Energie eingesetzt, um Wärme zu erzeugen. Gerade deswegen ist der Einsatz alternativer Energien für die Wärmeerzeugung von besonderer Bedeutung.
Erdwärme bietet hier innovative Möglichkeiten zur Energiegewinnung für den Gebäudebereich. Zusammen mit einer Flächenheizung, zum Beispiel einer Fußbodenheizung, schaffen sie einen echten Gewinn an Wohnqualität.
Hessen
Die Wärmepumpe hat sich zu einem auf breiter Basis anerkannten Heizsystem entwickelt. Sie ist heute das in Hessen im Neubau nach der Erdgasheizung am zweithäufigsten eingesetzte Heizsystem. Die interessanteste Wärmequelle für die Wärmepumpe ist die Erdwärme. Sie steht überall und jederzeit, unabhängig von Wind, Wetter und Sonneneinstrahlung zur Verfügung. Ihre Erschließung ist grundsätzlich auf jedem Grundstück möglich und sie kann zur Beheizung und zur Kühlung von kleinen Einfamilienhäusern bis hin zu großen Bürogebäuden genutzt werden.
Mecklenburg-Vorpommern
Energie ist eine wertvolle Ressource, deren nachhaltige Nutzung nur über sparsamen Umgang und schrittweise Substitution von fossilen durch regenerative Energieträger gewährleistet werden kann.
Ein großes Einsparpotenzial und zugleich günstiger Einsatzbereich für alternative Energien bietet sich im Bereich der Wärmeversorgnung von Gebäuden an. Fast 80 Prozent des Endenergieverbrauches in einem Haushalt werden für die Raumheizung benötigt.
Niedersachsen
Bereits heute setzen in Niedersachsen rund 10.000 Haushalte auf diese umweltfreundliche Energie. Die Geothermie nimmt unter den erneuerbaren Energien eine Sonderstellung ein, da sie unabhängig von Tages- und Jahreszeit nahezu überall zur Verfügung steht. Als Energiequelle kann sie sowohl im Einfamilienhaus die gesamte benötigte Wärme bereitstellen als auch für eine gewerbliche Nutzung, z. B. zum Heizen und Kühlen von Bürogebäuden und Produktionsstätten, eingesetzt werden. Gerade im Bereich des energetischen Gebäudemanagements stellt sie eine immer häufiger genutzte Alternative dar. Damit liefert die Geothermie einen wichtigen Beitrag für eine zukunftsfähige und bezahlbare Energieerzeugung und Energieversorgung.
Nordrhein-Westfalen
Geothermie oder Erdwärme ist die in der Erde gespeicherte Wärmeenergie. Dabei nimmt die Temperatur zum Erdinneren hin zu. Im Erdkern herrschen nach verschiedenen Schätzungen 4.800 – 7.700 °C. Vulkane und Geysire sind spektakuläre Belege für das heiße Innere der Erde. Die Wärmeenergie stammt zu ca. 30 % aus der Restwärme der Erdentstehung und zu ca. 70 % aus dem Zerfall radioaktiver Elemente.
Rheinland-Pfalz
Die Nutzung der Erdwärme gewinnt in Rheinland-Pfalz zunehmend an Bedeutung – dies ist zu begrüßen und erwünscht. Eine nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Agenda 21 muss gerade im Bereich der erneuerbaren Energien Akzente für eine zukunftsweisende Entwicklung des Landes setzen.
Sachsen
Für eine traditionelle Energie- und Industrieregion wie Sachsen ist Innovation im Energiebereich wichtiger denn je. Das Gebot der Stunde ist, mit Energie sparsam und so effizient wie möglich umzugehen. Die technischen Entwicklungen bieten die Chance zur effizienten Energiegewinnung. Der schonende Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen steht dabei im Vordergrund.
Im Jahr 2005 wurden 30 MW, 2007 bereits 60 MW und im Jahr 2008 80 MW Wärmeenergie durch Erdwärme im Freistaat Sachsen erzeugt. Ende 2009 waren im Freistaat Sachsen 7.500 Wärmepumpenanlagen mit einer installierten Wärmeleistung von 90 MW zur oberflächennahen Erdwärmenutzung in Betrieb.
Sachsen-Anhalt
Die Nutzung der oberflächennahen Geothermie erlebt zurzeit einen starken Boom. Laut Mitteilung des Bundesverbandes Wärmepumpe (BWP) e. V. wurden im Jahr 2011 im gesamten Bundesgebiet 24400 erdgekoppelte Wärmepumpen installiert.
In Sachsen Anhalt gibt es derzeit ca. 3000 Erdwärmeanlagen. Jährlich werden mehrere hundert Anlagen neu errichtet. Mit dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) wird die Anzahl der Bauherren steigen, die sich für eine Erdwärmeanlage entscheiden. Die meisten dieser Anlagen werden Erdwärmesondenanlagen sein.
Schleswig-Holstein
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass in Schleswig-Holstein der Trend, die Erdwärme (Geothermie) zu nutzen, unvermindert anhält. Die Erdwärme ist im Gegensatz zu den meisten anderen erneuerbaren Energieträgern wie Wind, Sonne und Wasser eine Energieform, die unabhängig von Witterung und Tageszeit immer und nahezu überall zur Verfügung steht. Sie stellt daher im zukünftigen Energiemix eine wichtige Option mit großem Potenzial für die Wärmeversorgung dar.
Thüringen
Die Nutzung der oberflächennah verfügbaren geothermischen Energie mittels Wärmepumpen gewinnt bei privaten wie gewerblichen Bauvorhaben in Thüringen zunehmend an Bedeutung. Sie stellt eine ressourcenschonende und damit grundsätzlich umweltfreundliche und mit steigenden Kosten für fossile Energieträger auch ökonomisch vorteilhafte Alternative zu konventionellen Heizungen dar. In Thüringen, wie in der gesamten Bundesrepublik, ist im Verlauf der letzten Jahre ein positiver Trend zur Nutzung von Erdwärme zu verzeichnen.