Woher bekomme ich günstigen Wärmepumpenstrom?

23.08.2023

Karl-Heinz Stawiarski

Der Strompreis setzt sich aus den Komponenten

  • Strom (verantwortlich: Stromhändler)
  • Netzentgelt (verantwortlich: Netzbetreiber)
  • Steuern/Abgaben (verantwortlich: Staat)

zusammen. Sofern der örtliche Netzbetreiber (nicht zu verwechseln mit dem Stromhändler) besonere Netzentgelte für Wärmepumpen kalkuliert und veröffentlicht hat, ist der Strompreis für den Betrieb von Wärmepumpen günstiger als Haushaltstrom. Damit die Netzentgelte für Wärmepumpen geringer ausfallen als die für "normalen" Haushaltstrom, ist in der Regel eine Abschaltung der Wärmepumpe in Spitzenzeiten vorgesehen. Ob der Netzbetreiber besondere Wärmepumpen-Netzentgelte anbietet, ist in der Regel dem Internetauftritt zu entnehmen (Veröffentlichungspflicht).

Seit Sommer 2007 gibt es keine Bundestarifordung Elektrizität (BTOElt) mehr, nachdem der Energieversorger einen Pflichttarif "Wärmepumpen und andere unterbrechbare Verbrauchseinrichtungen" anbieten muss. Bietet auch der örtliche Netzbetreiber keine besonderes Netzentgelt für Wärmepumpen an, kostet der Strom im betroffenen Netzgebiet in der Regel genauso viel wie Haushaltstrom. Ein separater Zähler für die Wärmepumpe ist in dieser Konstellation nicht mehr notwendig; eine technische Zusammenlegung der Anlagen "Haushalt" und "Wärmepumpe" führt gegebenenfalls zu einer besseren Verhandlungsposition und damit niedrigeren Preisen bei Drittanbietern.

Auch wenn der örtliche Netzbetreiber besondere Netzentgelt für Wärmepumpen anbietet, ist man in der Regel an "seinen" Versorger gebunden, da es bisher noch keine bundesweiten Wärmepumpen-Strompreise gibt. Allerdings lohnt sich die Nachfrage bei bundesweit agierenden Stromhändlern, ob sie eine reine Stromlieferung anbieten. Den hierbei notwendigen parallel abzuschließenden Netznutzungsvertrag bekommt man auf Nachfrage bei seinem örtlichen Netzbetreiber.