Welche Wartungsmaßnahmen sollten regelmäßig und in welchen Zeitintervallen durchgeführt werden?

06.06.2024

Felix Uthoff

Bei Wärmepumpen in Splitausführung muss nach der Installation der kältetechnischen Verrohrung diese einer Dichtheitsprüfung gemäß den Vorgaben des Herstellers unterzogen werden. Hierbei ist sicherzustellen, dass die notwendige Qualifikation des Personals vorhanden ist. Eine evtl. geplante Lackierung der Rohre darf erst nach der Prüfung erfolgen.

Gemäß Artikel 5 der F-Gase-Verordnung sind unterschiedliche Schwellenwerte definiert, ab de-

nen Dichtheitsprüfungen vorgeschrieben sind.

Zusätzlich erwähnt die F-Gase-Verordnung Ausnahmen zur Dichtheitsprüfung für hermetisch geschlossene Wärmepumpen, die in Wohngebäuden installiert sind, wenn diese weniger als 3 kg fluorierte Treibhausgase enthalten und sie als hermetisch geschlossen gekennzeichnet sind.

Peter Kuhl

Prinzipiell ist zu sagen, dass das Heizsystem nicht nur aus der Wärmepumpe, sondern auch aus dem Wärmeverteilsystem und der Warmwasserbereitung inklusive aller Zubehörteile wie Pumpen, Filter, Ausdehnungsgefäße etc. besteht. Die Komponenten des Wärmeverteilsystems und des Wärmeträgers müssen bei Bedarf oder mindestens einmal jährlich geprüft und gereinigt werden.

Dichtheitsprüfungen der Wärmepumpe und Logbuch

Die Prüfintervalle sind abhängig von der spezifischen Menge des vorhandenen Kältemittels in der Wärmepumpe inklusive der Kältemittelleitungen (Splitgeräte). Die EU-Verordnung (EG) 842/2006 vom 17.05.2006 schreibt Dichtheitsprüfungen und das Führen eines Logbuchs bei Wärmepumpen mit folgenden Kriterien vor:

  • Wärmepumpen mit einem hermetisch dichten Kältekreis und einer Füllmenge von über 6 kg müssen jährlich auf Dichtheit geprüft werden.
  • Wärmepumpen mit einem hermetisch dichten Kältekreis müssen eine Kennzeichnung haben.
  • Auf dem Typschild der Wärmepumpen wird die Menge und die Art des Kältemittels aufgeführt.

Je nach Wärmepumpentyp (Luft-Wasser oder Sole / Wasser) sind noch zusätzliche Prüfungen / Wartungen durchzuführen:

Luft-Wasser Wärmepumpen:

  • Die Kondensatwanne in der Wärmepumpe und Kondensatablauf regelmäßig auf Verschmutzung/Verstopfung prüfen, um sicher zu gehen, dass das Kondensat ungehindert aus der Wärmepumpe ablaufen kann
  • Ggf. Kondensatwanne und Kondensatablauf reinigen
  • Die Ansaug- und die Ausblasöffnungen müssen in regelmäßigen Abständen (vom Aufstellort abhängig) auf Verschmutzung hin untersucht und bei Bedarf gereinigt werden.

Sole-Wasser Wärmepumpen:

  • Filter des Heizkreises und des Solekreises prüfen (Filter ausbauen und reinigen).
  • Frostschutzgehalt des Solekreises überprüfen

Unabhängig von diesen allgemeinen Wartungshinweisen sind auf jeden Fall die Wartungsvorschriften der jeweiligen Hersteller unbedingt zu beachten.

Jens Mischke

Grundsätzlich sind Wärmepumpen wartungsarme und langlebige Wärmeerzeuger. Dennoch ist eine regelmäßige Wartung der Wärmepumpe und der gesamten Heizungsanlage sehr wichtig für eine möglichst lange Lebensdauer und eine gleichbleibend hohe Effizienz. Außerdem können Probleme frühzeitig erkannt werden. Sollten bei der Wartung Fehler festgestellt und behoben werden, können teure Reparaturen durch Folgeschäden vermieden werden.

Eine Wartung von Wärmepumpenanlagen beinhaltet unter anderem folgende Arbeiten:

  • Reinigung und Funktionsüberprüfung der Wärmepumpenanlage
  • Überprüfen der Sicherheitsventile und Füllstände von Heizung, Wasser und der Wärmequelle (bei Sole-Wasser-Wärmepumpen)
  • Kontrolle und Reinigung der Zu- und Ableitungen
  • Reinigung der Kondensatwanne und des Kondensatwasserablaufs
  • Überprüfung der Einstellungen der Heizungsregelung und der Schaltzeiten
  • Sichtprüfung der Steckverbindungen der Steuerungselektronik
  • Reinigung der Wärmetauscher bei Luft-Wasser-Wärmepumpen
  • Am Kältekreislauf wird der Füllstand und die Dichtigkeit des Kältemittelkreises geprüft

Grundsätzlich ist bei allen Herstellern von Wärmepumpenanlagen eine regelmäßige Wartung durch eine Fachfirma oder den Werkskundendienst Pflicht.