Wärmepumpe im Smart Grid – was heißt das und warum sollte ich das machen? Worauf sollte ich achten, wenn ich meine Wärmepumpen für das Smart Grid vorbereiten will?

28.09.2023

Johanna Otting

Früher wurde die Stromerzeugung in den konventionellen Kraftwerken an den Stromverbrauch angepasst. In Zukunft nimmt die Stromerzeugung aus den fluktuierenden, erneuerbaren Energiequellen Sonne und Wind immer weiter zu. Bereits jetzt kommt es teilweise zu einer Überproduktion, so dass Erneuerbare Stromerzeuger abgeschaltet werden müssen, um das Stromnetz nicht zu überlasten. Daher sucht man derzeit händeringend nach Möglichkeiten, den Stromverbrauch an die Einspeisung anzupassen (Demand Side Management/ Lastmanagement) und Strom zu speichern.

 

Wärmepumpen eignen sich hervorragend zur Integration in ein Smart Grid, weil sie bei einer Knappheit von Strom im Netz abgeschaltet und bei einem Überschuss von Strom im Netz in gewissen Grenzen auch zugeschaltet werden können. Bei der Planung der Anlage kann also bereits je nach Länge der gewünschten Speicherdauer und Wärmebedarf ein ausreichend großer Pufferspeicher eingeplant werden. Bereits jetzt können Wärmepumpen helfen, den lukrativen Eigenverbrauch aus der eigenen Photovoltaikanlage zu steigern.

 

Auf die Speicherung von Strom optimierte Wärmepumpen helfen, ansonsten überflüssigen Erneuerbaren Strom zu integrieren und effizient zu verwenden und leisten damit einen noch größeren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Besonders flexible Verbraucher werden außerdem in Zukunft von entsprechend flexiblen Stromtarifen profitieren können. Einige Anbieter sind damit bereits am Markt. Das neue Vergütungsmodell der Bundesnetzagentur, von dem ab 2024 alle neu installierten Wärmepumpen, Wallboxen profitieren sollen, beinhaltet mit zeitvariablen Netzentgelten einen ersten Schritt in diese Richtung. Hier werden wir in den nächsten Jahren noch eine dynamische Entwicklung in Richtung nachfrageseitigem Lastmanagement erfahren.