Historische Dorfschule mit moderner Fußbodenheizung
In der denkmalgeschützten Alten Schule wurden einst die Schülerinnen und Schüler Tönisbergs unterrichtet. Heute durchzieht eine moderne Fußbodenheizung die dortigen fünf Wohnungen, die mit einer Luftwärmepumpe beheizt werden.
Die Alte Dorfschule wurde 1881 gebaut, darin ein großes Klassenzimmer und eine Lehrerwohnung. Um 1910 musste das Gebäude um eine Etage aufgestockt werden, um mehr Kindern die Teilnahme am Unterricht zu ermöglichen. Doch auch dieser Platz reichte irgendwann nicht mehr aus. So zog die Schule 1966 in ein neues Schulzentrum um. Zwischenzeitlich diente das Gebäude der ehemaligen Dorfschule dann als Kirche, Gemeindeverwaltung und Jugendheim, bevor es in Leerstand überging und in den Dornröschenschlaf fiel. Dank des neuen Besitzers wurde das Schulgebäude 2008 schließlich liebevoll in ein Mehrfamilienhaus verwandelt.
Die Herausforderung dabei war, Denkmalschutz und Modernisierungsmaßnahmen unter einen Hut zu bekommen. Bei der historischen Fassade wurde daher mit Innendämmung gearbeitet. Nachdem der Bestandsbau über die Jahre bereits mit einer Ölheizung und später mit Fernwärme beheizt worden war, entschied sich der neue Eigentümer beim Umbau für eine umweltfreundliche Variante und installierte eine energieeffiziente Luftwärmepumpe.
Die Wärmeverteilung im Haus übernimmt eine spezielle Fußbodenheizung. Mit ihrer besonders niedrigen Aufbauhöhe und daher geringem Gewicht, können die originalen Holzbalkendecken des denkmalgeschützten Gebäudes die Fußbodenheizung problemlos tragen. Gleichzeitig wird eine höhere Wärmestrahlungsleistung erreicht, denn vorherige Berechnungen des Heizungs-bauers zeigten, dass die Gebäudeheizlast mit einem Niedertemperaturheizsystem nur durch die zusätzliche Innendämmung einiger Bauteile erreicht werden kann. Die Luftwärmepumpe läuft mit einer Jahresarbeitszahl von 3,9.
Neben der Kompatibilität mit dem historischen Gebäude und dessen Heizlast, erfüllt die Fußbodenheizung auch brandschutztechnische sowie Schallschutzauflagen. Bei einem Dachgeschossbrand im Dezember 2013 erwies sich das als vorteilhaft. Während das Dachgeschoss völlig zerstört wurde, traten in den darunterliegen-den Wohnungen kaum Brand- oder Löschwasserschäden auf. Die eingebaute Fußbodenheizung hielt den Temperaturen und Wassermassen der Feuerwehr stand, sodass die unteren Wohnungen kurzfristig wieder bezogen werden konnten.
Seit dem Jahr 2001 ist das ehemalige Schulgebäude als Denkmal eingetragen.
Technische Angaben
Beheizte Fläche: 470 qm
Heizleistung: 33 kW
Heizenergieverbrauch pro Jahr: 19 300 kWh