VPB: Energieeinsparverordnung verteuert Bauen um fast zehn Prozent
"Die im Oktober 2009 in Kraft getretene Energieeinsparverordnung hat das Bauen um fast zehn Prozent verteuert", resümiert Thomas Penningh, Vorsitzender des Verbands Privater Bauherren (VPB).
"Nach einem halben Jahr Erfahrung mit der neuen EnEV in der Praxis haben wir konkrete Ergebnisse, die das belegen." Die Preisdifferenz beruhe auf unterschiedlichen Energiekonzepten. Die Energieeinsparverordnung lasse Planern weitgehende Freiheit bei der Gestaltung und energetischen Auslegung eines Gebäudes. Energieeinsparpotenziale würden entweder durch moderne Heiztechnik oder durch Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung erreicht. Energie sparen lasse sich beim Neubau auch über zusätzliche Wärmedämmung. Diese Alternative sei allerdings auch die teuerste.
Wer auf die Wärmedämmung verzichtet und seinen Massivbau stattdessen mit moderner Heiztechnik ausstattet, der kommt günstiger davon. "Ein vergleichbares Wohnhaus ohne zusätzliche Dämmung, dafür mit zweifacher Fensterverglasung, einer Wärmepumpe oder Pelletheizung, kostet gegenüber der EnEV 2007 heute 10.000 Euro Aufpreis. Am günstigsten fährt, wer auf moderne Brennwerttechnik setzt und sein Haus mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausstattet. Ein solches Haus kostet lediglich 7.500 Euro oder 4,3 Prozent mehr als ein vergleichbares Haus nach der alten EnEV", erläutert Thomas Penningh.
"Unsere Berechnungen widersprechen damit eindeutig landläufigen Bauherrenwünschen. Die meisten Bauherren halten irrtümlich die zusätzliche Wärmedämmung für die ideale Lösung. Dabei ist das die teuerste Variante von allen", betont Bauexperte Penningh. Wer stattdessen auf Technik setzt, der kann 9.000 Euro sparen. Denken muss jeder Bauherr außerdem an die erneuerbaren Energien. Eine Solaranlage für die Warmwasserbereitung erfüllt in der Regel bereits die Anforderungen des Gesetzes. "Bei der Neubauplanung zeigt sich also in allen Details, wie wichtig die firmen- und produktneutrale Beratung im Vorfeld ist.