Trotz Baukrise: Wärmepumpe dominiert Neubau
Die Wärmepumpe hat sich laut Statistischem Bundesamt in einem schwierigen Marktumfeld endgültig zum dominierenden Heizungssystem im Neubau entwickelt.
Bereits seit mehreren Jahren werden Neubauten in Deutschland überwiegend mit Wärmepumpen beheizt, wobei der Anteil kontinuierlich ansteigt.
Im vergangenen Jahr wurden schließlich zu fast drei Viertel Wärmepumpen eingesetzt, der Anteil der Wärmepumpen in fertiggestellten Wohngebäude belief sich auf 72,3 Prozent. Dieser Anteil hat sich damit im Vergleich zu 2019 fast verdoppelt, bei den genehmigten Wohngebäuden beträgt der Wärmepumpenanteil aktuell sogar 76,3 Prozent.
Verglichen mit anderen Heizsystemen zeigt sich der Trend zur Wärmepumpe noch deutlicher. Gas wurde nur in lediglich 7,3 Prozent der genehmigten Neubauten als Energieträger gewählt. 16,4 Prozent entfielen auf sonstige Energieträger wie Fernwärme, Solarthermie und Biogas. Ölheizungen spielen kaum noch eine Rolle und wurden nur in 0,3 Prozent der Neubauten eingebaut.
Trotz des steigenden Anteils ist die absolute Zahl der installierten Wärmepumpen im Neubau zurückgegangen bedingt durch die aktuelle Krise der Baukonjunktur und einem Einbruch um 52 Prozent. Die rückläufigen Baufertigstellungen führten somit insgesamt zu weniger installierten Systemen. Damit hat auch die Krise der Baukonjunktur einen Anteil am Absatzeinbruch bei Wärmepumpen. Bei Fortschreibung Konjunkturtrends bis 2021 (etwa 120.000-130.000 Wärmeerzeuger pro Jahr) wären bei einem entsprechenden Anstieg des Marktanteils auf drei Viertel im vergangenen Jahr etwa 45.000 Wärmepumpen mehr abgesetzt worden.
Auch die aktuell blockierten Vertriebskanäle in Richtung Großhandel wären bei einem funktionierenden Neubaumarkt deutlich zugänglicher. Nach Branchenschätzungen lagerten zu Jahresbeginn etwa 60.000 - 80.000 Wärmepumpen im Großhandel.