Neue dena-Analyse: Wärmepumpen im Gebäudesektor
Deutschland hat sich verpflichtet, bis 2045 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Um dies zu erreichen, müssen die Energieeffizienz von Gebäuden erhöht, Energieträger schrittweise klimaneutral gestellt und mehr erneuerbare Energien eingesetzt werden.
Wärmepumpen spielen bei der Dekarbonisierung des Gebäudesektors eine zentrale Rolle. Die Bundesregierung sieht vor, dass bis 2030 insgesamt sechs Millionen Wärmepumpen installiert werden. Davon soll bereits 2024 eine halbe Million Geräte pro Jahr installiert werden.
Die dena-Analyse beleuchtet den bestehenden Standard und beschreibt die Herausforderungen für den breiten Einsatz von Wärmepumpen.
Wesentliche Erkenntnisse der Analyse sind, dass es in neuen Wohngebäuden schon länger keine technischen Hindernisse mehr gibt, die gegen den Einbau von Wärmepumpen sprechen. Aber auch im Gebäudebestand seien Wärmepumpen eine ausgereifte Technologie und könnten in vielen kleinen Wohngebäuden ohne weitere Maßnahmen Wärme anstelle von fossilen Heizsystemen bereitstellen.
Der Einsatz von Wärmepumpen in größeren Mehrfamilienhäusern im Wohnungsbestand steht nach Angaben der dena jedoch vor besonderen Herausforderungen und die Erfahrungen sind noch begrenzt. Um die Effizienz der Anlagen zu gewährleisten, ist laut dena eine Qualitätssicherung bei Planung, Installation, Inbetriebnahme und Betriebsoptimierung notwendig. In Gebieten abseits der Wärmenetze, oft im ländlichen Raum, seien dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen aber auch hier unbedingt notwendig, um Klimaneutralität zu erreichen. Dazu müssen die Stromverteilungsnetze entsprechend ausgebaut und gestaltet werden. Es ist sinnvoll, dies mit der kommunalen Wärmeplanung zu verzahnen.
Darüber hinaus verlangsamt ein hoher Strompreis im Vergleich zum Gaspreis die Amortisation der Wärmepumpe. Um den Hochlauf der Wärmepumpe zu beschleunigen, schlägt die dena vor, zeitlich befristete preissenkende Faktoren für den Strompreis der Wärmepumpe in Betracht zu ziehen. Ebenso wichtig seien zeitnahe Versorgungsmodelle und Tarife, die die Flexibilität von Wärmepumpen für das Stromsystem nutzbar machen und vergüten. Die Qualifizierung und Rekrutierung der notwendigen Fachkräfte für die Installation und Wartung von Wärmepumpen werden ebenfalls als zentrale Herausforderungen identifiziert.
Mittelfristig ermöglichten neue Konzepte und Geschäftsmodelle sowie die Standardisierung von Produkten einen schnelleren, breiteren Einsatz von Wärmepumpen und die Überwindung hoher Investitionskosten als limitierender Faktor. Ausreichende und sichere Fördermittel blieben aber vorerst ein zentraler Baustein, um den Hochlauf von Wärmepumpen sozialverträglich zu unterstützen.
Die vollständige Analyse können Sie unter folgendem Link lesen