Kritik am Koalitionsvertrag
Was brauchen wir tatsächlich für die Wärmewende? Eine aktuelle Studie sagt: 31 Millionen Elektroautos und zwölf Millionen Wärmepumpen bis 2035.
Nicht mal eine Woche alt und schon veraltet. Der mit großer Hoffnung erwartete Koalitionsvertrag zeigt auf den zweiten Blick große Lücken und ist weniger kosequent, als erhofft. Die aktuelle Studie der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) unter Leitung von Prof. Quaschning hat sich den Vertrag in Hinblick auf die Erreichung der Pariser Klimaziele genauer angesehen.
Die Koalitionsparteien haben festgeschrieben, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral sein soll. Eine wichtige Maßnahme ist der Ausbau des Erneuerbaren Stroms. Im Jahr 2020 deckten erneuerbare Energien gerade einmal 19,3 Prozent des deutschen Endenergiebedarfs. Damit wir die Pariser Klimaschutzabkommen einhalten können, muss das spätestens in 15 Jahren auf 100 Prozent gesteigert werden, sagen die Autor*innen der Studie. Außerdem benötigten wir eine Verdopplung der Photovoltaikleistung auf mindestens 590 Gigawatt. Im Koalitionsvertrag sind allerdings nur "circa 200 Gigawatt bis 2030" festgeschrieben.
Die Autor*innen der Studie fordern eine rasche Elektrifizierung des Verkehr- und Wärmesektors. Rund 31 Millionen Elektroautos und zwölf Millionen Wärmepumpen im Jahr 2035 müsse das Ziel sein. Voraussetzung für diese Entwicklung sei allerdings, dass ab 2025 keine neuen Benzin- und Dieselautos sowie Öl- und Gasheizungen mehr verkauft werden dürften.
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