Klimaschutz durch Umstellung auf regenerative Trinkwassererwärmung

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Der Sommer erreicht wieder neue Hitzerekorde und wir diskutieren über den Klimaschutz. Doch wo fängt man an, um kurzfristig CO2 einzusparen? Zum Beispiel bei der Trinkwassererwärmung. Denn warmes Wasser wird im Haushalt ganzjährig benötigt und kann in den meisten Fällen regenerativ erzeugt zu werden.

Im Zuge der aktuellen Klimadiskussion herrscht allgemeiner Konsens, dass gerade im Sommer durch den Einsatz von Erneuerbaren Energien weitgehend auf die Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas verzichtet werden sollte. Da die Heizung im Sommer in der Regel nicht arbeiten muss beschränkt sich die Wärmeerzeugung im Haushalt weitgehend auf die Erwärmung von Trinkwasser. Viele Hausbesitzer haben deshalb in Solaranlagen investiert, die mit der Kraft der Sonne einen Großteil der für die Trinkwassererwärmung benötigten Energie klimaneutral zur Verfügung stellen. Solarthermische Lösungen sind jedoch nicht immer möglich. Wie könnte also eine zukunftsfähige Trinkwassererwärmung für ganz Deutschland mit ca. 40 Millionen Wohneinheiten aussehen?

Altbewährt und einfach: Trinkwassererwärmung mit Wärmepumpe

Im Jahr 2018 lag der Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung bereits bei 44 Prozent, weshalb es naheliegend ist, die fossile auf eine elektrische Trinkwassererwärmung umzustellen.

An abgelegenen Zapfstellen mit geringem Warmwasserbedarf wie z.B. Handwaschbecken ist es oft sinnvoll, das Wasser rein elektrisch mit einem Untertischspeicher oder Kleindurchlauferhitzer zu erwärmen, um auf Zirkulationsleitungen mit permanenten Energieverlusten zu verzichten. Bei höherem Warmwasserbedarf kommen in der Regel Speicherlösungen zum Einsatz. Diese können so dimensioniert werden, dass der Stromverbrauch nicht zu Spitzenzeiten erfolgt, sondern bewusst zu den Zeiten erfolgt, in denen vermehrt Erneuerbare Energien zur Verfügung stehen bzw. bestehende Kraftwerkskapazitäten genutzt werden können.

Mit speziell für die Trinkwassererwärmung entwickelten Wärmepumpen kann diese besonders effizient erfolgen, da der größte Teil der benötigen Energie der Umwelt entzogen wird. Als Wärmequelle dienen z.B. überhitzte oder zu feuchte Keller- und Hauswirtschaftsräume oder die Abluft aus Lüftungsanlagen. Ein Großteil der am Markt verfügbaren Warmwasser-Wärmepumpen ist schon heute bereit für das intelligente Stromnetz (Smart Grid). Produkte mit dem sogenannten SG Ready Label können über ein externes Signal die Warmwassertemperatur erhöhen, wenn mehr grüner Strom erzeugt wird, als aktuell von lokalen Netzen abgenommen werden kann. Auch die Versorgung der Warmwasser-Wärmepumpen über eine eigene Photovoltaik-Anlage mit Wechselrichter ist möglich und kann der Erhöhung des Eigenverbrauchsanteils dienen.

Die Schweiz macht´s vor: Umweltschonende Trinkwassererwärmung staatlich gefördert

Die elektrische Trinkwassererwärmung wird in der Schweiz seit vielen Jahren gefördert, um den dort überwiegend in Wasserkraftwerken regenerativ erzeugten Strom besser zu nutzen. Der Geschäftsführer vom Schweizer Wärmepumpenverband, Stephan Peterhans erklärt: „Alleine der Ersatz von Elektroheizungen und Elektroboilern durch Wärmepumpen, der Austausch herkömmlicher Umwälzpumpen durch energieeffiziente Umwälzpumpen neuester Generation und die Auswechslung von herkömmlichen Wäschetrockner durch Wärmepumpentrockner spart in der Haustechnik so viel Strom ein, dass alle CO2-produzierenden Heizungen ohne weiteres und ohne Strom-Mehrverbrauch durch Wärmepumpen ersetzt werden könnten.“

Impulse aus der Politik gefragt: Der Strompreis muss gerecht sein

Wärmepumpen erreichen nach dem Energielabel beim Heizen und bei der Trinkwassererwärmung die höchsten Effizienzklassen A++ und in Kürze  A+++.  Jede fossile Anlage, die auf eine effiziente, strombasierte Trinkwassererwärmung umgestellt wird, liefert einen Beitrag zum Klimaschutz, der kurzfristig umsetzbar ist. „Die regenerative Erwärmung von Trinkwasser ist eine Maßnahme, die relativ unkompliziert und kostengünstig umzusetzen ist“, erklärt Jens Rammensee, Sprecher des Arbeitskreises Smart Grid beim Bundesverband Wärmepumpe e.V. „Seitens der Politik ist es jedoch erforderlich, Anreize für eine Umrüstung der Warmwasserversorgung zu gestalten. So sollte auch in Deutschland über eine Förderung der regenerativen Trinkwassererwärmung nachgedacht werden“, so Rammensee weiter. Entscheidend im Rahmen der CO2-Bepreisungsdebatte sei es jedoch, die Stromsteuer zu senken oder zu streichen und die übrigen Umlagen der Energiewende, die zurzeit allein über die Stromkosten kompensiert werden, abhängig von der CO2-Emission gerecht auf die Energieträger zu verteilen.

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