EU-Ziel rückt in die Ferne
Die aktuellen Daten des Europäischen Wärmepumpenverbands (EHPA) zeigen, auch der europäische Markt ist eingebrochen.
EHPA: Wie auch in Deutschland ist der Absatz von Raum- und Warmwasserwärmepumpen in vielen europäischen Ländern in der zweiten Jahreshälfte 2023 zurückgegangen. Die EHPA hat 10 Länder beispielhaft untersucht und hier im Durchschnitt einen Absatzrückgang von 14 % gegenüber 2022 festgestellt. Das EU-Dekarbonisierungsziel im Gebäudesektor rückt damit in die Ferne.
Der rückläufige Trend gefährdet zudem die von den Wärmepumpen- und Komponentenherstellern angekündigten Investitionen in Höhe von 7 Milliarden Euro für den Bau und die Renovierung von Produktionsanlagen zwischen 2022 und 2025. Diese Investitionspläne waren eine Reaktion auf die positive politische Anerkennung der Technologie und die boomende Nachfrage im Jahr 2022 und davor.
Gründe für den Trend sieht die EHPA in einer verfehlten Kommunikation der politischen Entscheidungsträger sowie in der sich immer wieder ändernden Förderpolitik. Der Rückgang sei auch darauf zurückzuführen, dass die Preise für fossiles Gas sinken, während der Preis für Strom bleibt, was den Betrieb von Wärmepumpen finanziell weniger attraktiv macht.
Ein konstanter Markthochlauf der Wärmepumpe ist eine der Grundvoraussetzungen für die Erreichung der Klimaschutzziele im Gebäudewärmemarkt. Der BWP fordert deshalb schnelle Maßnahmen von der Energie- und Umweltpolitik: Unter anderem eine Absenkung der Stromsteuer, eine zusätzliche Absenkung des Mehrwertsteuersatzes für Wärmepumpenstrom und eine zeitnahe Einführung von lastvariablen Stromtarifen für steuerbare Verbraucher und Vorantreiben des Smart Meter Rollouts.