Die Wärmewende braucht verlässliche Förderprogramme

  • Pressemitteilungen  Newsletter

Ohne sofortige Begleitmaßnahmen – insbesondere eine schnelle Anhebung des Neubaustandards im GEG und eine Ausweitung der BEG-Einzelmaßnahmen – wird die aktuelle Streichung der Förderung im Neubau zu Rückschritten in der Klimabilanz des Gebäudesektors führen.

Berlin, 19. November 2021: Am 4. November 2021 verkündete das Bundeswirtschaftsministerium seinen Beschluss, die BEG-Förderung für neu errichtete Wohn- und Nichtwohngebäude mit dem Effizienzstandard EH/EG-55 zum 1. Februar 2022 zu beenden. Die Abschaffung der Förderung nur sieben Monate nach Einführung der BEG WG/NWG verursacht eine erhebliche Verunsicherung bei Investoren, Bauträgern, Kommunen und gewerblichen sowie privaten Bauherren.

Denn es ist zu erwarten, dass größere Teile der Bauwirtschaft ohne den Förderanreiz zum Mindeststandard aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) zurückkehren werden. Der gesetzliche Standard (der ungefähr EH-70 entspricht) sorgt nicht nur für größere Energieverbräuche und CO2-Emissionen. Hinsichtlich der Heizung ist dieser Standard zudem mit geringeren Anforderungen an den Einsatz erneuerbarer Energien bei der Wärmeerzeugung verbunden.

BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel kritisiert die aktuelle Entscheidung: „Die Einstellung des Fördersegments ohne gleichzeitige Anhebung der gesetzlichen Mindeststandards hat nicht nur Effizienzverluste zur Folge, sondern auch CO2-Mehremissionen und höhere Belastungen bei den Warmmieten durch die CO2-Bepreisung. Sinnvoll wäre es gewesen, zunächst die für das kommende Jahr geplante Anhebung des gesetzlichen Mindeststandards im GEG abzuwarten und erst danach das Förderregime anzupassen.“

„Der Markt braucht verlässliche und stabile Rahmenbedingungen, da die Planungs- und Umsetzungsprozesse im Gebäudesektor grundsätzlich lange Zeiträume umfassen“, so Sabel weiter. Der BWP hat in seiner Stellungnahme die vielen Nachteile aufgeführt, die aus dieser Entscheidung resultieren, die zudem nicht auf die aktuellen Koalitionsentscheidungen abgestimmt ist. Der Verband fordert von der künftigen Bundesregierung, dass sie nun schnell reagiert, den Neubaustandard im GEG schnell anhebt und die BEG-Heizungsförderung für besonders effiziente erneuerbare Wärmeerzeuger auf den Neubau ausweitet.

Die vollständige Stellungnahme des BWP finden Sie im Anhang.

Bei Rückfragen oder um weiteres Material anzufordern, melden Sie sich bitte gern in Pressebüro. Weitere Infos unter https://www.waermepumpe.de/presse/pressemitteilungen/

 

Über den Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V.

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V. ist ein Branchenverband mit Sitz in Berlin, der die gesamte Wertschöpfungskette rund um Wärmepumpen umfasst. Im BWP sind rund 550 Handwerker, Planer, Architekten, Bohrfirmen sowie Heizungsindustrie und Energieversorger organisiert, die sich für den verstärkten Einsatz effizienter Wärmepumpen engagieren.

Die deutsche Wärmepumpen-Branche beschäftigt rund 26.000 Personen und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 2,8 Milliarden Euro. Derzeit nutzen ca. über 1,2 Million Kunden in Deutschland Wärmepumpen. Pro Jahr werden ca. 120.000 neue Anlagen installiert, die zu rund 90 Prozent von BWP-Mitgliedsunternehmen hergestellt werden.

Pressekontakt
Katja Weinhold (Pressesprecherin BWP)
Hauptstraße 3
10827 Berlin
Telefon: 030 208 799 716 / E-Mail: weinhold@~@waermepumpe.de

 

iStock-1133277484.jpg