Abwasserwärmenutzung: größte Anlage Europas im IKEA Lichtenberg
Um die IKEA Filiale in Berlin-Lichtenberg zu beheizen, wird die gleiche Leistung benötigt wie für 140 Niedrigenergie-Haushalte. IKEA setzt auf alternative Energien und innovative Konzepte, um den Energieverbrauch so niedrig wie möglich zu halten.
IKEA nutzt erstmals die Wärme des kommunalen Abwassers zum Beheizen und Kühlen des Gebäudes. Dafür verlegt IKEA unterirdisch eine 200 Meter lange Abwasserdruckleitung, die an das kommunale Abwassernetz angeschlossen wird. Durch sie strömt dann eine Abwassermenge von 500.000 bis 1,4 Millionen Litern pro Stunde. Damit hat IKEA die europaweit größte und innovativste Anlage dieser Art. Der Effekt auf die Umwelt: eine CO2 -Ersparnis jährlich von bis zu 770 Tonnen.
Im Winter wird mit Hilfe von Wärmepumpen dem Abwasser Wärme entzogen und für die Gebäudebeheizung auf rund 35 Grad Celsius erhitzt. Im Sommer wird zur Kühlung die Wärme des Einrichtungshauses wiederum ins Abwasser geleitet. Mit dieser Art der Energienutzung kann der Jahresenergiebedarf im Sommer zu 100 Prozent und im Winter bis zu 70 Prozent abgedeckt werden. In der kalten Jahreszeit kann ein Gaskessel die Anlage unterstützen.
Auf einer Fläche rund 4.000 m² wird außerdem das Dach des Einrichtungshauses mit einer Photovoltaik-Anlage belegt sein. Weiterhin wird ein Teil des auf dem Dach gesammelten Regenwassers in einer unterirdischen Zisterne gespeichert und für die Toilettenspülung verwendet.
Mit dem Einsatz dieser innovativen Energien werden jedes Jahr bis zu 1.270 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen gegenüber herkömmlichen Installationen (z.B. Lüftungsanlagen) gespart. Das macht das Berliner Einrichtungshaus zum derzeit sparsamsten der deutschen IKEA Standorte. Alternative Energien kommen auch an anderen Standorten zum Einsatz – vor allem in den zuletzt eröffneten Häusern in Würzburg und Köln, aber auch in Augsburg und Oldenburg. Weitere Standorte werden umgerüstet.