27. UN-Klimakonferenz eröffnet
Am Sonntag, 06. November, wurde im ägyptischen Scharm-asch-Schaich die wichtigste jährliche Konferenz zur Lage des Weltklimas eröffnet.
Der ägyptische Außenminister Sameh Shoukry eröffnete als Präsident der COP27 mit eindringlichen Worten: "Wir kommen in diesem Jahr in einer Zeit zusammen, in der der globale Klimaschutz an einem Scheidepunkt steht: Explodierende Preise und eine wachsende Finanzkrise generieren Spannungen, während viele Länder sich noch nicht einmal von der Pandemie erholt haben und die klimabedingten Naturkatastrophen immer häufiger werden."
Während auf der COP27 kein Durchbruch in entscheidenden Fragen erwartet wird, ist die Revision der nationalen Klimaschutzprogramme ein wichtiger Bestandteil der Konferenzen. So hat der deutsche Expertenrat am vergangenen Freitag festgestellt, dass die Bundesrepublik auf dem gegenwärtigen Stand die für 2030 gesetzten Ziele sehr deutlich verfehlen wird, weil die Maßnahmen in der Praxis weit hinter den Ambitionen zurückbleiben.
Im Gebäudesektor wird das Ziel von 500.000 Wärmepumpen im Jahr 2024 als wichtiger Zwischenschritt anerkannt, allerdings wird auch noch einmal eindringlich auf die vielen Herausforderungen hingewiesen: Neben den Lieferketten und dem Fachkräftebedarf müssen auch die Incentives für die Verbraucher*innen stimmen, von einem fossilen auf ein erneuerbares System umzusteigen. Neben einer entsprechenden ordnungsrechtlichen Vorgabe mit dem 65%-Gebot zum Einbau von Erneurbaren Heizungstechnologien bei jeder Neuinstallation muss es sich unter dem Strich auch rechnen - hier sind weiter dauerhafte Reformen im Abgaben- und Umlagensystem nötig.
Die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich im globalen Krisenmanagement bislang weitgehend jenseits der Klimaproblematik gezeigt hat, darf daher mit einer gewissen Spannung erwartet werden. Im Vorfeld der COP27 betonte sein Vizekanzler, der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck noch einmal die besondere Bedeutung des deutschen Klimaschutzbeitrags und seine Signalwirkung für andere Länder.