Wo steht Deutschland in der Energiewende?
Mit einem neuen FAQ beantwortet die Bundesregierung Fragen zu dem jetzigen Stand in der Energiewende. Der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch soll bis 2030 auf 80 % steigen, bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein.
Besonders die Solar- und Windkraft erleben ein starkes Wachstum. Ein zentrales Element der Wärmewende ist auch die Wärmepumpe, die fossile Heizsysteme ersetzen soll. Im ersten Halbjahr 2024 stieg der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch auf 57 %. Wind- und Solarenergie machen inzwischen den Großteil der Stromerzeugung aus, während der Einsatz konventioneller Energieträger wie Kohle und Erdgas um etwa ein Viertel gesunken ist. Bis Ende März 2024 stieg der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung sogar auf 58,4 %.
Monatsbericht des AGEE-Stat
Laut dem „Monatsbericht zur Entwicklung der erneuerbaren Stromerzeugung und Leistung in Deutschland“ der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) erreichte die Stromerzeugung, im Juli 2024, aus erneuerbaren Energien 23,6 Terawattstunden (TWh), leicht über dem Vorjahresniveau. Ein Rekordwert von 10,1 TWh Solarstrom glich die saisonal niedrigere Windstromproduktion aus. In den ersten sieben Monaten 2024 wurden insgesamt knapp 170 TWh erneuerbarer Strom erzeugt, ein Anstieg von 7 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Zuwachs ist vor allem auf den starken Ausbau der Photovoltaikanlagen zurückzuführen. Bei der installierten Leistung verzeichnete die Photovoltaik bis Juli 2024 einen Zuwachs von 9.386 MW, was auf ein Jahreswachstum von über 16.000 MW hindeutet. Bereits 2023 wurden über eine Million neue Solaranlagen installiert, und im ersten Halbjahr 2024 kamen weitere 516.000 hinzu. Dieser Boom bei der Solarenergie wird durch das Solarpaket I unterstützt, das die Installation und den Betrieb von Photovoltaikanlagen erleichtert und fördert. Die Windenergie an Land wuchs mit 1.118 MW weniger als erwartet, während die Offshore-Windenergie mit 547 MW fast so viel wie in den letzten drei Jahren zusammen zulegte.
Parallel dazu wird die Wärmewende durch die Förderung von Wärmepumpen vorangetrieben. Ab 2028 müssen neue Heizungen mindestens 65 % erneuerbare Energie nutzen, unterstützt durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Die Umstellung auf Wärmepumpen wird dabei staatlich gefördert, wobei bis zu 70 % der Kosten übernommen werden können.
Trotz der hohen Investitionskosten betont die Bundesregierung die Notwendigkeit dieser Maßnahmen, um die langfristigen Kosten des Klimawandels zu minimieren. Mit dem novellierten Klimaschutzgesetz und dem EEG 2023 hat Deutschland klare Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen festgelegt, um bis 2045 klimaneutral zu werden. Die Bundesregierung hat zudem Maßnahmen ergriffen, um den Ausbau von Wind- und Solarenergie weiter zu beschleunigen. Dazu gehören vereinfachte Genehmigungsverfahren und die bessere Beteiligung von Kommunen an den Erträgen von Wind- und Freiflächenanlagen. Bis 2030 sollen rund 600 Terawattstunden Strom aus erneuerbaren Quellen bereitgestellt werden, um den erwarteten höheren Strombedarf zu decken, der durch die zunehmende Elektrifizierung von Industrie, Wärmeversorgung und Verkehr entsteht.
Quelle: Bundesregierung, Umweltbundesamt
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Bundesregierung und beim Umweltbundesamt.