Erdwärme-Forum mit spannenden Impulsen
Zum Jahresabschluss möchten wir mit Ihnen gerne noch einmal auf einige Highlights aus unserem Jahr 2018 zurückblicken. Den Anfang macht das Praxisforum Erdwärme.
Unter Leitung von BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel, der sich als promovierter Geologe hervorragend mit der Erdwärme auskennt, haben wir in Offenburg zum wiederholten Male unser Praxisforum veranstaltet. Traditionell im Umfeld der Messe Geotherm, ging es diesmal unter anderem um die Vorstellung von zwei spannenden Forschungsprojekten.
1. future:heatpump - Energetische und wirtschaftliche Bewertung von Wärmequellen für Wärmepumpen: Mit der Zunahme am Markt verfügbarer und installierter Wärmepumpensysteme steigt auch die Zahl potentieller Niedertemperaturwärmequellen für Wärmepumpen. Nicht selten kommen Produkte zum Einsatz, bezüglich deren Leistungsfähigkeit oder deren Kosten-Nutzen-Verhältnis keine wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse vorliegen. Das Forschungsprojekt future:heatpump betrachtet die energetische und wirtschaftliche Bewertung von Niedertemperaturwärmequellen und zugehöriger Wärmeübertragersysteme für Wärmepumpen in einem ganzheitlichen Ansatz. Im Kern geht es um die Frage, welche der zur Verfügung stehenden Wärmequellen und Wärmeübertrager unter welchen Umständen energetisch und wirtschaftlich sinnvoll zur Anwendung kommen können. Als wesentliches Ergebnis der Untersuchungen wurde das Programm „WPSOURCE“ entwickelt, mit dessen Hilfe z. B. Planer oder Architekten für einen individuellen Fall eine geeignete Vorauswahl für eine Niedertemperaturwärmequelle und ein zugehöriges Wärmeübertragersystem treffen können.
2. Terra-Solar-Quelle - Erdwärmekollektoren und Sonnenkollektoren als optimierte bivalente Quelle für hocheffiziente Wärmepumpensysteme: Das Erdreich stellt aufgrund seiner geringen saisonalen Temperaturschwankung eine attraktive Wärmequelle für Wärmepumpensysteme dar. Das Projekt Terra-Solar-Quelle befasst sich mit der Kombination von horizontalen Erdwärmekollektoren und Solarkollektoren. Wesentliches Ziel ist die Erschließung erweiterter Anwendungsmöglichkeiten durch optimierte Auslegung mit verringertem Flächenbedarf. Dafür wurde ein Modell erstellt und anhand von Versuchen an einer Experimentalanlage validiert. In Simulationsstudien wurden unterschiedliche Konfigurationen der Terra-Solar-Quelle für die Wärmeversorgung verschiedener Gebäudetypen detailliert untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass effiziente Wärmeversorgungssysteme auch mit um über 50 % reduzierter Fläche möglich sind. Aus den Ergebnissen der Simulationsstudie wurden Dimensionierungsempfehlungen für die Praxis abgeleitet.