Deutscher CO2-Preis auf Brennstoffe Vorbild für die gesamte EU?
Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat sich anlässlich der Deutschen EU-Ratspräsidentschaft im Politico-Podcast "EU Confidential" zu wichtigen Themen im zweiten Halbjahr geäußert. Dabei bestimmt einerseits die Vorbereitung auf die Klimakonferenz, die im November im britischen Glasgow abgehalten werden soll. Entscheidend ist, dass hier möglichst viele Nationen ambitioniertere Klimapläne vorlegen werden. In der EU spiele laut Schulze unter anderem der Emissionshandel eine zentrale Rolle: „Wir müssen eine Diskussion über das Emissionshandelssystem führen, weil Deutschland und einige andere Länder damit beginnen, aus der Kohleverstromung auszusteigen. Wenn wir das tun, müssen wir darüber reden, wie wir das mit dem [Emissionshandelssystem] ETS verbinden. Der Preis [für CO2-Emissionen] steigt und steigt - auch, weil Unternehmen erwarten, dass wir uns auf höhere Standards einigen. Das ist eins unserer Ziele, wir brauchen einen Mindestpreis für CO2-Emissionen. Das ist es, was Deutschland fordert, und damit planen wir auch.“
Schulze möchte auch explizit das deutsche Modell der CO2-Bepreisung auf Brennstoffe im Wärme- und Transportsektor auf EU-Ebene zur Diskussion stellen: "In Deutschland werden wir einen CO2-Preis im Transport- und Wärmesektor einführen und das ist vielleicht auch auf Europäischer Ebene eine gute Idee. Wir sollten neue Instrumente diskutieren und nicht nur die alten.“ so Schulze.
Zudem disktutierte Schulze die Rolle der Digitalisierung im Kontext der Energiewende: "Das ganze Leben wurde in der Corona-Krise durch Video-Konferenzen und die Möglichkeiten der Digitalisierung vorangebracht. Das war wirklich ein Schub. Aber Digitalisierung heißt auch, dass wir viele Rechenzentren betreiben, die viel Energie verbrauchen. Wir müssen darüber reden, wie Rechenzentren ressourceneffizienter betrieben werden können."
Wärmepumpen können einen wichtigen Beitrag dabei leisten, Rechenzentren ressourceneffizienter zu betreiben: Sie können einen Großteil der anfallenden Wärme zur Wärmeversorgung nutzen. Zudem entfällt dadurch die nötige Energie, die anderenfalls für die Kühlung der Server aufgebracht werden müsste.