Tarifvergleich lohnt sich oft
Wer im letzten Jahr eine Wärmepumpe installiert oder eine Preiserhöhung erhalten hat, hat derzeit besonders gute Chancen, sich bei einem Tarifwechsel auch ohne staatliche Unterstützung selbst zu entlasten: Laut dem Vergleichsportal Verivox liegt der aktuelle Haushaltstrompreis laut Verivox derzeit bei 32,10 Cent pro Kilowattstunde für Neukunden bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden. Bei diesem Strompreis handelt es sich um einen Durchschnitts-Wert. Denn Strompreise unterscheiden sich sowohl regional als auch nach der Verbrauchsmenge und hängen auch stark vom gewählten Tarif ab.
Für Wärmepumpen-Nutzer, die die Wärmepumpe über den Haushaltsstromtarif betreiben, sind die fallenden Preise gute Nachrichten, denn das Heizen wird damit günstiger. Noch besser könnte die Situation für Wärmepumpen-Besitzer werden, die in einem sogenannten Heizstromtarif versorgt werden oder die technischen Voraussetzungen erfüllen, in einen solchen Tarif zu wechseln:
Damit die Entlastung der Heizkosten über die Preisdeckel auch bei den Haushalten ankommt, die beispielsweise mit Wärmepumpen oder Nachtspeicherheizungen heizen, plant die Bundesregierung, den gedeckelten Preis für Heizstrom und für Nachtstrom von 40 auf 28 Cent pro Kilowattstunde zu senken.
Nach Tagesspiegel-Recherchen ist zudem der reale Neukunden-Arbeitspreis für Wärmepumpentarife im Jahr 2023 Schnitt bereits unter den geplanten Deckel auf 26,78 Cent pro Kilowattstunde gesunken. Dabei bezieht sich der Tagesspiegel ebenfalls auf Verivox. Zudem sei die Zahl der angebotenen Tarife deutschlandweit mittlerweile wieder auf über 200 gestiegen, nachdem die Auswahl von 500 Tarifen vor der Energiekrise im Jahr 2022 auf einen zwischenzeitlichen Tiefstwert von etwa 100 Tarifen gesunken war.
Mittelfristig steht den Wärmepumpentarifen bereits die nächste Revolution ins Haus: Die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes soll die Grundlagen für flexible Stromtarife legen, mit denen Verbraucher wie die Wärmepumpe oder E-Auto-Ladestationen dafür belohnt werden sollen, wenn sie den Strom zu den Zeiten nutzen, zu denen besonders viel erneuerbarer Strom zur Verfügung steht. Die meisten Wärmepumpen, die heute verkauft werden, sind dafür bereits technisch fit. Was fehlt, ist die digitale Infrastruktur, die auch nach dem Willen des Bundestags jetzt zügig geschaffen werden soll. Damit würden sich die Stromrechnungen der Wärmepumpen-Benutzer nochmals deutlich senken lassen, während gleichzeitig das Netz entlastet wird.