Zu Zeiten der Energiewende besteht die Problematik, dass die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr größtenteils immernoch getrennt voneinander betrachtet werden. Dabei ist es unumgänglich eine Lösung als Ganzes zu finden um erfolgreich die Energiewende voranzutreiben. Das Stichwort ist Sektorenkopplung. Sektorenkopplung birgt das große Potential den Energieverbrauch zu bündeln und somit einheitliche Energieversorgungslösungen zu erarbeiten. Sie ist ein entscheidender Baustein für die Umsetzung einer CO2-ärmeren Gesellschaft.
Die schrittweise Abkehr von fossilen Ressourcen ist unerlässlich um die Klimaziele zu erreichen. In Deutschland wird ein zukunftsfähiges Energiesystem vor allem auf Wind- und Sonnenergie beruhen, die allerdings fluktuierend Energie erzeugen. Aus diesem Grund muss das gesamte Versorgungssystem flexibler und auch effizienter als heute gestaltet werden. „Ein wichtiger Baustein hierfür ist die sogenannte Sektorenkopplung, also das Zusammenspiel der Bereiche Strom, Wärme und Mobilität“, erläutert Dr. Robert Brandt, seit 1. Januar Geschäftsführer der AEE.
Doch wie ist „Sektorkopplung“ zu verstehen und was bedeutet sie in der Praxis? Sektorkopplung ist die Verbindung effizienter, flexibler, sich aufeinander abstimmender Energiesysteme auf Erzeugungs- und Verbrauchsseite durch die Nutzung sauberen Stroms zum Zwecke der Dekarbonisierung. Bei der Verbindung handelt es sich nicht um eine Einbahnstraße, sondern um kommunizierende Röhren zwischen den einzelnen Bereichen. Die Kopplung der Sektoren Strom und Gebäude ist anlagentechnisch und energiewirtschaftlich möglich und wird insbesondere durch neue digitale Technologien erleichtert. Zentral für die Ermöglichung der Sektorkopplung ist die Wettbewerbsfähigkeit des Energieträgers Strom in den Verbrauchssektoren – z.B. im Wärmemarkt – durch eine entsprechende Umgestaltung der Energiepreise. Dazu gehört vor allem die Erhebung von Steuern, Abgaben und Umlagen durch den Staat.
Warum es diese Kopplung braucht und wie diese umgesetzt werden kann, verdeutlicht die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) in ihrer neuen Animation "Mit Sektorenkopplung Synergie für die Energiewende schaffen". „Nur ein flexibles, ganzheitliches Energieversorgungssystem ist ökologisch wie ökonomisch nachhaltig. Um dieses zu verwirklichen, müssen die Bürger über die anstehenden Weiterentwicklungen informiert und die energiewirtschaftlichen Akteure, insbesondere auf kommunaler Ebene, zu entsprechenden Projekten ermutigt werden. Dazu wollen wir mit unserem Projekt und der Animation beitragen“, so Brandt weiter.
Die Wärmepumpe ist die perfekte Technologie für die Sektorkopplung, denn:
- Wärmepumpen stoßen immer weniger CO2 aus. Sie sind klimafreundlicher als alle fossilen verbrennungsbasierten Heiztechnologien,
- Überschüssigen Öko-Strom können Wärmepumpen in Wärme umwandeln und speichern,
- Wärmepumpen sind die einzige Technologie, die ganzjährig und in großen Stückzahlen nachhaltig eine erneuerbare Wärmeversorgung garantieren kann.
- Wärmepumpen verbrauchen weniger Strom als andere Technologien und sind daher volkswirtschaftlich besonders günstig.
- Wärmepumpen wandeln erneuerbaren Strom hocheffizient in Raumwärme um, wohingegen bei Umwandlung von Strom in Brennstoffe hohe Verluste entstehen
Positionspapier Sektorkopplung BWP/BDH-Position Sektorkopplung und Strompreis
Hintergrund
Das von der AEE gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH) durchgeführte Projekt Forum Synergiewende bündelt Informationen zur Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität und deren Potenzial für den Klimaschutz. Das Projekt ist im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesumweltministerium gefördert. Informationen zum Projekt finden Sie auf der Website www.forum-synergiewende.de.