Reicht unser Strom?
„Deutschland importiere weit mehr Strom aus dem europäischen Ausland als es dorthin exportiert“ lautet ein medial weit verbreiteter Irrglaube, der häufig auch dazu benutzt wird die Wärmepumpentechnologie zu kritisieren. Fakt ist, die Bilanz zwischen Import und Export des deutschen Stroms ist in etwa ausgeglichen - 2023 importierte die BRD ca. 69,3 TWh und exportierte 57,7 TWh. Die nachfolgenden Grafiken verdeutlichen auch, wie engmaschig das europäische Stromnetz miteinander verbunden ist, die meisten der elf untersuchten Staaten importieren und exportieren größere Mengen Strom.
Insbesondere mit seinen direkten Nachbarn unterhält Deutschland wichtige Stromhandelsbeziehungen, das lässt sich an den aktuellen energycharts ablesen. Die energycharts des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE sind jederzeit online einsehbar. Die Rohdaten werden von Wissenschaftlern des Fraunhofer ISE aus zahlreichen Quellen stündlich oder täglich abgerufen und für die Darstellung aufbereitet.
Verhältnis der Stromimporte und -exporte zwischen Deutschland und seinen europäischen Nachbarn 2023
Wärmepumpen können einen Beitrag zur Netzstabilität leisten
Unsere Stromnetze werden durch den zukünftigen Anschluss vieler Wärmepumpen nicht überlastet, sondern eher entlastet. Wärmepumpen können sogar einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität leisten, da sie flexible Abnehmer sind. Das heißt Wärmepumpen benötigen nicht 24 Stunden Strom am Tag, in der Heizperiode laufen sie max. 10 bis 12 Stunden.
Wir produzieren fast genauso viel wie wir importieren und im Jahr 2023 deckten die erneuerbaren Energien fast 52 Prozent des Bruttostromverbrauchs. Dies geht aus Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor.
Selbst beim aktuellen Strommix (der natürlich noch besser werden kann!) werden bei der Wärmepumpe höchstens 1/6 der Betriebsenergie fossil erzeugt – mit Ökostrom läuft die Wärmepumpe sogar vollständig erneuerbar. Deshalb spart die Wärmepumpe auch mindestens 45 Prozent CO2 gegenüber einer modernen Gas-Brennwert-Heizung.