Interview mit Elisabeth Staudt, Deutsche Umwelthilfe
Auf dem 21. Forum Wärmepumpe, welches in den BOLLE Festsälen in Moabit stattfand, konnten wir ein kurzes Interview mit Elisabeth Staudt von der Deutschen Umwelthilfe führen. Staudt führte aus, dass die zwei Hauptkomponenten für den klimaneutralen Gebäudebestand im Prinzip sehr simpel sind. So müssten auf der einen Seite die Energieverbräuche der Gebäude deutlich nach unten gebracht werden, „vor allem energetische Sanierung, und auf der anderen Seite die fossile Wärmeversorgung durch erneuerbare ersetzt werden.“
Bezüglich der europäischen F-Gasverordnung empfiehlt sie den Herstellern mit der Produktion von Wärmepumpen mit klimaneutralen Kältemitteln loszulegen. Denn hier ist die Technologie schon weit genug. Im Bereich der Solewärmepumpen sieht sie hingegen noch Entwicklungsbedarf. Dennoch ist sie sich sicher, dass wir da in einigen Jahren gut vorankommen, da wir auch hier schon Beispiele in der Praxis haben, wo es gut funktioniert.
Da Gebäude in Deutschland mit 15 Prozent zu den deutschen Treibhausgasemissionen beitragen, sieht sie hier die Dekarbonisierung als besonders wesentlichen an. Allerdings ist es hierfür noch wichtig ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie klimaschädlich fossile Heizungen sind. Daher muss jede Investition, die wir heute in Heizungen treffen, auf das Ziel der Klimaneutralität in 2045 einzahlen. Um unser Wärmenetz klimafreundlicher umzubauen, brauchen wir nicht nur klare Vorgaben wie das Ziel von 50 Prozent erneuerbaren bis 2030, sondern auch eine bessere Preisgestaltung bzw. Verbraucherpreise, die Konkurrenzfähig sind mit fossilen Energien.
Als Lösungsvorschlag für mehr Akzeptanz in der Wärmewende erwähnt Staudt hier die „Wärmewende von unten.“ Also Partizipationsmöglichkeiten schaffen oder Genossenschaften die Wärmeversorgung betreiben.