Interview mit Alexander Sperr zum Thema Warmwasser-Wärmepumpen
Im Interview für den Verbrauchertipp des Deutschlandfunks sprach unser Experte Alexander Sperr über die Möglichkeiten, Warmwasser mit einer Wärmepumpe zu erzeugen. In ungedämmten Altbauten, die für den Betrieb einer Heizungswärmepumpe nicht in Frage kommen, kann eine sogenannte Warmwasser- oder Brauchwasserwärmepumpe eine Lösung sein. Auch damit lassen sich Einsparungen erzielen.
„Sie funktioniert im Prinzip wie eine Heizungswärmepumpe, nur dass zusätzlich die Umluft bzw. die Luft aus dem Aufstellraum des Gerätes genutzt wird“ erklärt Alexander Sperr. Wer noch mit Gas oder Öl heizt, spart mit der Warmwasserwärmepumpe erheblich. In der Regel zwischen 10 und 25 Prozent des fossilen Verbrauchs. Eine Warmwasserwärmepumpe in der Größe eines Kühlschranks kann überall dort aufgestellt werden, wo ausreichend warme Luft vorhanden ist. Das ist im Heizungskeller oder in der Nähe von Küche und Bad der Fall, wo die Warmwasser-Wärmepumpe die Abwärme nutzt, entfeuchtet und dem Raum wieder zuführt.
Warmwasser kann zwar auch klassisch mit einem Elektroboiler erzeugt werden. Dieser arbeitet jedoch im Vergleich zu einer Warmwasserwärmepumpe ineffizienter, da er eine Kilowattstunde elektrische Energie eins zu eins in Wärme umwandelt. Eine Wärmepumpe hingegen kann aus einer Kilowattstunde Strom bis zu vier Kilowattstunden Wärmeenergie gewinnen. Denn die Warmwasser-Wärmepumpe, so Alexander Sperr, „nutzt als Hauptenergiequelle die Umgebungsluft.“
Auch wenn es keine direkte Förderung für Warmwasserwärmepumpen gibt, lohnt sich die Investition. Wer bereits einen Warmwasserspeicher hat, kann mit Investitionskosten von 1000 bis 2000 Euro rechnen. Wer diesen noch einbauen muss, muss mit Kosten zwischen 3500 und 5000 Euro rechnen. Ein Vorteil der Warmwasser-Wärmepumpe ist, dass die fossile Heizung im Sommer komplett abgeschaltet werden kann. Außerdem gibt es, so Alexander Sperr, einen weiteren Spareffekt: „Sie haben zudem den Vorteil, dass Sie mit dem Gaskessel dann nicht so hohe Temperaturen erzeugen müssen, wie es für die Trinkwassererzeugung notwendig ist. Vielleicht reicht das Heizsystem auch für 35 oder 40 Grad. Dann muss ich nicht unbedingt auf die 55 oder 60 Grad die für die Trinkwassererwärmung haben will.“ Die Mögliche Einsparung für ein Vier-Personenhaushalt liegt laut Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt bei 160 Euro im Jahr. Je weiter die Öl- und Gaspreise steigen kann sich das Sparpotential auch weiter erhöhen. Der Vorteil für das Klima zeigt sich jedoch sofort.
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