Das zukunftsweisende Energieprojekt der Gemeinde Bosbüll nutzt das innovative Power-to-Heat-Konzept mit einer umfassenden Sektorenkopplung, mit bereits bestehenden Wind- und Solarparks für die thermische Nahversorgung über ein eigenes Wärmenetz.
Erzeugerseitig wandeln in Bosbüll drei Luft/Wasser-Wärmepumpen den regenerativ erzeugten Strom in durchschnittlich 820 MWh thermische Energie um. Diese drei Anlagen erzeugen insgesamt 385 kW Leistung bei einer Auslegungstemperatur von 10 °C und im Winter noch stattliche 240 kW Leistung bei einer Auslegungstemperatur von -7 °C. Zusammen mit einem Elektroheizstab (750 kW), der in einem 84 m3 großen und 14 m hohen Wärmespeicher das Wasser bei Bedarf zusätzlich erhitzt, speisen sie über 1.200 MWh Wärmeenergie ins Nahversorgungsnetz ein. Der gigantische Speicher kann die Wärmeenergie bis zu vier Wochen puffern.
Über die Wärmeübergabestationen sind zunächst 25 Wohnhäuser mit einem Gesamtwärmebedarf von rund 252 MWh und ein Schweinemastbetrieb angeschlossen. In diesem wurde ein Ölkessel mit etwa 900 MWh ersetzt. Diese Versorgung erfolgt über ein 2,7 km langes Wärmenetz. Für weitere Privatgebäude und auch Großabnehmer sind Anschlüsse an das Netz in einem zweiten Schritt geplant.