Sehr geehrter Herr Monsberger, „Green Heat Pump“ ist ein europäisches Gemeinschaftsprojekt mehrerer Institutionen und Unternehmen. Welche Überlegungen waren Ausgangspunkt für dieses Projekt? Welche Ziele haben sich die Projektteilnehmer gesetzt?

Ziel des Konsortiums war es von Beginn an, ein ambitioniertes Wärmepumpen Forschungsprojekt auf die Beine zu stellen. Eine zentrale Frage in diesem Zusammenhang war,  welche Attribute eine Wärmepumpe aufweisen muss, damit sie zu Recht als „Next Generation Heat Pump“ bezeichnet werden kann. Das Ergebnis ist ein Projekt, in dem in einem ganzheitlichen Ansatz intelligente Systemintegrationskonzepte mit gezielten Entwicklungen im Komponentenbereich verschmolzen werden.

Warum legen Sie Ihren Fokus auf die Entwicklung von Luftwärmepumpen für Sanierungen in urbanen Regionen?

Ungefähr 49 % aller Wohngebäude in Europa befinden sich in Ballungsräumen mit stark wachsender Tendenz. Der Neubau macht dabei einen vergleichsweise kleinen Anteil im Vergleich zur existierenden Bausubstanz aus. Effiziente Lösungen für Sanierungen sind daher wichtig. Im Projekt soll das technologische Potential von Luftwärmepumpen, die aufgrund der einfachen Installation attraktive Kandidaten für diesen Markt sind, aufgezeigt werden. Dabei wird insbesondere auf die Herausforderungen, welche der Einsatz von Luftwärmepumpen in sanierten Gebäuden bringt (z.B. hohe Temperaturhübe) eingegangen.  

Können Sie bereits über erste Erkenntnisse und Fortschritte berichten?

Ein wichtiger Teil in der Anfangsphase des Projekts war die Spezifikation der Randbedingungen für den Einsatz der Wärmepumpe als auch die technische Spezifikation der GreenHP Unit selbst. Diese Arbeiten sind Großteiles abgeschlossen. Die erarbeiteten Spezifikationen werden mit Wärmepumpen Herstellern diskutiert, u.a. auf einem Workshop des European Heat Pump Summit 2013 in Nürnberg.

Wann werden die Ergebnisse des Projektes veröffentlicht?

Die Dissemination der Projektergebnisse wird laufend im Rahmen von Vorträgen auf Konferenzen,  Beiträgen in Fachjournalen etc. erfolgen. Das Projekt läuft noch bis August 2016.

 

Mehr Informationen finden Sie hier.

Das Interview wurde geführt von Tony Krönert.

Über den Referenten:

Dr. Michael Monsberger studierte Maschinenbau an der Technischen Universität Graz und promovierte dort im Bereich Hochtemperatur-Brennstoffzellen. Nach seiner Dissertation wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Austrian Institute of Technology (AIT) in den Bereich Nachhaltige Energiesysteme. Seit 2009 leitet er am AIT das Geschäftsfeld „Sustainable Thermal Energy Systems“ und verantwortet in dieser Aufgabe derzeit die Bereiche Wärmepumpentechnologien, Solarthermie sowie Fernwärme und Fernkälte. Dr. Michael Monsberger ist Mitglied des Steering-Committees des „Cross-Cutting Technology Panel“ der European Renewable Heating and Cooling (RHC) Technology Platform sowie Mitglied des “Board of Directors” der EUREC Agency. Er ist Koordinator des EU FP-7 Projekts GreenHP.