Die Erschließung von Schiefergasvorkommen in den USA hat dort einen regelrechten Gas-Boom ausgelöst. Die vollmundigen Versprechungen der amerikanischen Öl- und Gasindustrie und die derzeit niedrigen Gaspreise in den USA wecken auch in Deutschland Begehrlichkeiten nach dem vermeintlich unerschöpflichen Schiefergas. Dabei zeigt die Diskussion um das Fracking zur Förderung von Schiefergas in erster Linie, dass die mit konventionellen Methoden auszubeutenden Vorkommen endlich sind. Nun macht man sich daran den „letzten Rest“ an Kohlenstoff aus der Erde zu kratzen. Fracking, ebenso wie der Abbau von Ölsanden, ist mit hohen Kosten verbunden und lohnt sich nur bei entsprechend hohen Preisen für fossile Brennstoffe. Die Förderung von Schiefergas wäre in Deutschland derzeit mit Sicherheit nicht wirtschaftlich. Belastbare Informationen zum Rohstoffpotenzial von Schiefergas in Deutschland liegen derzeit zudem nicht vor. Gerade im Hinblick auf die ambitionierten Klimaschutzziele Deutschlands, ist es aus meiner Sicht kontraproduktiv in Zukunft auf die Erschließung unkonventioneller fossiler Energiequellen zu setzen. Bis die Rahmenbedingungen in Deutschland eine wirtschaftliche und von der Bevölkerung akzeptierte Förderung von Schiefergas erlauben, wird der Ausbau der Erneuerbaren Energie hoffentlich soweit fortgeschritten sein, dass wir es nicht mehr brauchen.