In diesem Umfeld hat die Huss Mediengruppe, die unter anderem die Fachzeitschrift „Moderne Gebäudetechnik“ publiziert, erstmals ihren „TGA Award“ an die Planer solcher „Leuchtturmprojekte“ vergeben. Aus gut fünfzig Bewerbungen – von Hotels über Schul-, Industrie- und Wohnungsbauten – wählte eine Jury zehn Projekte mit besonderer Vorbildwirkung aus. Dass Wärmepumpen in sieben der preistragenden Gebäude installiert wurden, kommt sicher nicht von ungefähr und wird in unserer Branche auch kaum überraschen: Schließlich ist der Nachhaltigkeitsanspruch derartiger Großprojekte meist überdurchschnittlich, wodurch die TGA-Planung in der Regel in die Hände ausgewiesener Profis gelegt wird.
Mit der überarbeiteten Energieeinsparverordnung und den Durchführungsverordnungen zu Ökodesign und Energielabel haben Bund und EU Änderungen der Gesetzeslage auf den Weg gebracht, die Bauherren und Sanierer zu einem schonenden Umgang mit primärenergetischen Ressourcen verpflichten. Deshalb gehe ich fest davon aus, dass der Anteil der Wärmepumpen-Projekte unter den Bewerbungen für den TGA Award, der 2016 das nächste Mal vergeben wird, weiter zulegen wird.
Schließlich benötigt eine Wärmepumpen schon ab einer Jahresarbeitszahl über 2,15 weniger Primärenergie als ein Gaskessel. Durch diesen Effizienzvorsprung erreichen Wärmepumpen beim Energielabel in aller Regel die hohen Labelklassen von A+ bis A+++. Die wachsenden Anteile Erneuerbarer Energien im deutschen Strommix und der damit verbundenen Anpassung des Primärenergiefaktors werden den Effizienzvorsprung der Wärmepumpe weiter verstärken.
Wenn ab dem 1. Januar 2016 die primärenergetischen Anforderungen an Neubauten um 25 % verschärft werden, wird gleichzeitig auch der Primärenergiefaktor für Strom auf 1,8 gesenkt. Dadurch reduziert sich der Primärenergiebedarf von Häusern mit elektrischen Wärmepumpen quasi von allein. Selbst Häuser, die vor 10 Jahren nach damals gültigem EnEV-Standard errichtet wurden, erfüllen die primärenergetischen Vorgaben der EnEV ab 2016 – mit Wärmepumpen baut man eben zukunftssicher.
Ob die Bauherren Ihrem TGA-Planer diese Weitsicht danken? Man weiß es nicht. Deshalb möchte ich dies stellvertretend an dieser Stelle tun: Die Wärmewende, die auf den „Berliner Energietagen“ noch in der Theorie diskutiert wird, haben diese Planer mit Weitsicht schon praktisch umgesetzt. Applaus!