In seinem Living Planet Report 2012 hat die Umweltorganisation WWF den weltweiten Verbrauch an natürlichen Ressourcen dokumentiert. Das Ergebnis: Der Mensch verbraucht zu viele Ressourcen. Und darum geht es beim Welterschöpfungstag: Vom Jahresanfang bis heute haben wir der Erde so viele Ressourcen entnommen, wie sie innerhalb eines Jahres regenerieren kann. Und dabei haben wir gerade mal August! Das ist in ungefähr so, als hätten man sein Gehalt schon zum 20. des Monats aufgebraucht und müsste jetzt vom Ersparten leben. In gewissem Sinne geht es also doch um Burnout, nur dass in diesem Fall der Gang zum Psychologen nur wenig Erfolg versprechend erscheint.
Was heißt das genau? Der Mensch entnimmt der Natur allerlei Ressourcen. Er tut dies z.B. zur Nahrungsmittel- oder Energiegewinnung. Gleichzeitig benutzt er die natürlichen Kapazitäten des Planeten, das von ihm produzierte Treibhausgas CO2 in Böden oder in den Meeren einzulagern. Dabei hinterlässt er den sog. ökologischen Fußabdruck. Die Ressourcengewinnung ist also mit Flächenverbrauch verbunden – auf einem Quadratmeter kann schließlich entweder nur Braunkohle ab-, Weizen an- oder eine Autobahn ausgebaut werden. Die Nutzung von Flächen für unsere Infrastruktur zählt also auch dazu.
Die Flächenvorräte unseres Planeten sind jedoch begrenzt. Und hier beginnt das Problem. Im Jahr 2008 hätte jeder Mensch 2,7 Gha gebraucht, damit er der Natur nicht mehr zumutet, als sie vertragen kann. Unser Planet stellt aber nur 1,8 Gha pro Person bereit. Das heißt bereits im Jahr 2008 hätten wir die Fläche von 1,5 Erden benötigt, um unseren Lebensstil auf nachhaltige Weise aufrecht erhalten zu können.
Stichwort Lebensstil – hier beginnt das zweite Problem. Je höher der Lebensstandard, desto größer ist auch die Auswirkung des einzelnen auf den Planeten – mehr Strom wird verbraucht, mehr Benzin verfahren, mehr Lebensmittel konsumiert. Lebensstandard und –stil sind jedoch weltweit höchst unterschiedlich. Würden alle Menschen so leben wie die US-Amerikaner, bräuchten wir bereits vier Erden. Woher sollte man die fehlenden drei nehmen? Bedenkt man den steigenden Lebensstandard in vielen bisher wenig entwickelten Ländern und das regional rasante Bevölkerungswachstum, wird deutlich, dass wir vor einem massiven ökologischen Problem stehen. Denn die Stellschrauben, an denen man drehen kann, um es zu lösen, sind begrenzt:
Wer in den entwickelten Ländern möchte freiwillig seinen Lebensstandard senken? Wer möchte Menschen in ärmeren Regionen denselben Lebensstandard verweigern? Das Bevölkerungswachstum lässt sich nur bedingt steuern und damit auch der Bedarf an Fläche für die Nahrungsmittelproduktion. Was sich also ändern muss, ist a) unser Lebensstil und b) welche Ressourcen wir nutzen und wie.
Beispiel Wärme/Kälte: Erdöl, Erdgas, Kohle werden verfeuert, damit es im Winter warm ist. Unzählige Klimaanlagen sorgen für angenehmere Temperaturen an heißen Tagen. Diesen Komfort will niemand missen und man will ihn auch niemandem verweigern. Die Frage ist bloß: Wie kann man ihn bereitstellen, ohne den Planeten auszubeuten. Eine Antwort darauf bietet die Wärmepumpe: Sie nutzt zum Heizen und Kühlen größtenteils die Energie, die durch Sonneneinstrahlung und geologische Prozesse natürlich vorhanden ist und ständig regeneriert wird.
Der ökologische Fußabdruck durch diese Art der Wärmegewinnung ist vergleichsweise gering. Die Geräte selbst verbrauchen keine Fläche, die nicht ohnehin durch infrastrukturelle Nutzung bereits gebraucht würde. Durch die Nutzung von Umweltwärme schonen effizient arbeitende Wärmepumpen nicht nur die Vorräte an endlichen Ressourcen, sondern auch die Kapazitäten unseres Planeten zur Speicherung von CO2. Und ist die Antriebsenergie, die die Wärmepumpe für ihren Betrieb benötigt, zum Beispiel durch Wind oder Photovoltaik umweltfreundlich bereitgestellt, arbeitet sie vollkommen klimaneutral. Wärmepumpen, die mit einer Erdsondenanlage gekoppelt sind, können zudem nicht nur heizen, sondern auch umweltfreundlich kühlen und dabei die natürlichen Wärmevorräte des Bodens sogar noch etwas schneller wieder herstellen.
Bedenkt man, dass allein in Deutschland mehr als ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs auf Wärme- und Warmwasserversorgung der Privathaushalte (Industrie und Gewerbe gar nicht mitgerechnet) entfällt, sind die Potenziale für die effizientere Ressourcennutzung enorm. Einen Beitrag zur Ausschöpfung dieser Potenziale kann jeder selbst leisten. Darum ist unser Motto zum heutigen Welterschöpfungstag: Auf (Wärme)-Pumpen setzen statt auf Pump leben!
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