Welche Chance bietet sich dem Wärmepumpenhandwerk durch das Energielabel? Welchen Nutzen haben Handwerker davon?
Durch das Energielabel wird erstmalig aufgezeigt, dass Wärmepumpen die effizientesten und umweltfreundlichsten Heizsysteme sind. Diese Chance können innovative Handwerksbetriebe für „mehr“ Aufträge nutzen.
Welche Pflichten kommen auf Handwerker durch das EU-Energielabel zu?
Vor allem bei optimierten Anlagen, bei denen Komponenten verschiedener Hersteller zum Einsatz kommen, muss der Handwerker in der Lage sein, das Label selbst zu berechnen. Diese Aufgabe ist nach meiner Einschätzung eine große Herausforderung für Handwerksbetriebe. Die größte Pflicht der Handwerksbetriebe sehe ich darin, Anlagen zu bauen, die die gemachten Versprechungen des Labels bzgl. Effizienz und evtl. Geräuschen erfüllen.
Wie können Fachhandwerker das Energielabel geschickt als Verkaufsargument einsetzen?
Das Label zeigt den Unterschied zu konventionellen Heizsystemen und zu anderen Handwerksbetrieben. Zunächst sollten Interessenten die Vorteile zu konventionellen Heizsystem erklärt werden. Mit der Kennzeichnung der Anlage bereits im Angebot hat der Handwerker die Chance, sich von anderen Angeboten zu unterscheiden.
Lässt sich der Mehrwert „Effizienz“ durch das Label besser verkaufen?
Ich bin mir sicher, dass das Label den Mehrwert „Effizienz“ gegenüber Endkunden deutlich macht und zu mehr Aufträgen mit Wärmepumpen führt. Der Trend bei Hausgeräten zu immer effizienteren Anlagen wird sich durch das Label auch auf Heizungen ausweiten.
Oliver Nick ist Geschäftsführer von Nick GmbH Wärmepumpen & Elektrotechnik. Er ist Dipl.-Ingenieur und EU-zertifizierter Wärmepumpeninstallateur. Als erfolgreicher Fachhandwerker wurde er 2012 zum BWP-Wärmepumpen-Profi in der Kategorie Altbau gewählt. Zudem bekam er die Auszeichnung Top Gründer im Handwerk 2012 und 2013 den RENEXPO Energy Award verliehen. Im BWP engagiert Nick sich unter anderem im Beirat Handwerk.
Auf den Berliner Energietagen hält er einen Vortrag zum Thema „Handwerk: Chancen und Nutzen“.