Ab wann gilt die Strompreisbremse und wie funktioniert sie?
Die Strompreisbremse gilt ab Januar 2023. Dabei wird ein Kontingent von 80% des prognostizierten Jahresverbrauchs auch 40 ct/kWh gedeckelt. Für den Verbrauch darüber hinaus wird der mit dem Energieversorger vertraglich vereinbarte Preis fällig. Die Jahresverbrauchsprognose erstellen die Netzbetreiber, die genau wissen, welche Strommenge in den letzten Jahren über den Stromanschluss bezogen wurde. Die Energieversorger berechnen dann anhand der Prognose die neuen reduzierten Abschläge, die rückwirkend zum 1.1.2023 gelten. Endkundinnen und –kunden müssen sich also erstmal um nichts kümmern.
Wie wird meine Wärmepumpe in der Strompreisbremse berücksichtigt?
Die Jahresverbrauchsprognose wird jährlich erstellt anhand des ermittelten Strombezugs am Netzanschluss. Der Verbrauch einer Wärmepumpe ist also bereits in der Prognose enthalten – unabhängig davon, ob sie über einen eigenen Stromzähler verfügt oder nicht. ?
Ich habe erst letztes Jahr eine neue Wärmepumpe bekommen bzw. ich möchte in diesem Jahr eine Wärmepumpe einbauen. Wie kann ich von der Strompreisbremse profitieren?
Für Wärmepumpen, die in 2022 oder 2023 installiert wurden, lag für die Erstellung der Jahresverbrauchsprognose noch kein vollständiger Vorjahresverbrauch vor. Daher sollten Haushalte mit neuen Wärmepumpen bei der Anmeldung der Anlage beim Netzbetreiber darauf hinweisen, die Jahresverbrauchsprognose unverzüglich anzupassen und an den Energieversorger zu übermitteln, damit dieser dann das Entlastungskontingent und die monatlichen Abschläge entsprechend anpassen kann. So profitieren auch Haushalte von den gedeckelten Energiepreisen, die beispielsweise durch einen Wechsel von der Gasheizung zur Wärmepumpe aus der Gaspreisbremse herausfallen.
Lohnt sich der Wechsel zur Wärmepumpe trotz der Gaspreisbremse noch?
Die Energiepreisbremsen deckeln Strom auf einem relativ hohen Niveau, was kurzzeitig für eine Parität der Betriebskosten sorgt. Diese Preisdeckelungen gelten jedoch nur bis Anfang 2024. Investitionen in neue Heizanlagen sind auf 15-20 Jahre ausgelegt. Daher muss man auch das mittel- bis langfristige Verhältnis von Strom- zu Gaspreisen in den Blick nehmen. Und hier zeigt sich eine immer deutlichere Verschiebung zugunsten der Wärmepumpe. Das liegt zum einen am steigenden Anteil von günstigem erneuerbaren Strom, zum anderen aber auch an steigenden Gaspreisen und CO2-Abgaben.
Ist die Wärmepumpe auch nach den Energiepreisbremsen eine sinnvolle Investition?
Ja, die Investition in die grüne Heiztechnologie ist in jedem Fall weiter lohnenswert. Nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes, sondern auch wirtschaftlich betrachtet, ist die Wärmepumpe mittel- bis langfristig trotz der höheren Anfangsinvestition in den meisten Fällen die richtige Wahl. Die Energiepreisbremsen deckeln Strom auf einem relativ hohen Niveau, was kurzzeitig für eine Parität der Betriebskosten sorgt. Betrachtet man das Verhältnis von Gas- und Strompreis ohne die Preisdeckel, fallen die Betriebskosten deutlich zugunsten der Wärmepumpe aus. Das wird sich mittel- bis langfristig auch weiter in diese Richtung verschieben.