Wahl-Talk mit Bernhard Herrmann (GRÜNE)

Bernhard Herrmann ist Bundestagskandidat für die GRÜNEN im Wahlkreis Chemnitzer Umland – Erzgebirgskreis II. Wir haben mit ihm über seine Ideen für die Wärmewende gesprochen:

 

Herr Herrmann, vielen Dank für Ihre Zeit: Die letzte Legislaturperiode stand im Zeichen der Heizungspolitik. Dennoch ging der Absatz an Wärmepumpen und Heizungen insgesamt in 2024 stark zurück und erholt sich jetzt erst langsam wieder. Wie wollen Sie in der kommenden Legislaturperiode dafür sorgen, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Wärme wieder Fahrt aufnimmt?  

Wir haben mehrere entscheidende Gesetze vorangebracht und mit Planungs- und Investitionssicherheit für Branche, Verbraucherinnen und Verbraucher jetzt schon den Grundstein für mehr Erneuerbare im Wärmesektor gelegt. Beim Ausstieg aus dem Heizen mit Öl und Gas setzen wir auf vielfältige Lösungen wie Wärmepumpen, Fernwärme, Solarthermie, Abwärmenutzung oder Wärmespeicher. Den Ausbau weiter stärken wollen wir mit guten Effizienzstandards, mit Energieberatung und kluger Förderung. Fossilfreies Heizen wollen wir auch weiterhin mit bis zu 70 Prozent sozial gestaffelt fördern, um Haushalte mit geringem Einkommen vor finanzieller Überforderung zu schützen. Wir setzen auf den Aus- und Umbau von Wärmenetzen hin zu erneuerbarer Wärme und wollen die Förderung für effiziente Wärmenetze (BEW) weiter stärken und dabei Genehmigungsprozesse optimieren. Um hohe Startinvestitionen für Eigentümerinnen und Eigentümer zu vermeiden, wollen wir Stadtwerke und Firmen dabei unterstützen, Wärme-Contracting für beispielsweise Wärmepumpen anzubieten

 

Das Wahlprogramm der GRÜNEN kündigt substanzielle Strompreisentlastungen über Absenkungen der Stromsteuer und der Netzentgelte an. Bis wann können Verbraucher damit rechnen, dass die dringend benötigen Entlastungen kommen? 

Seit Beginn der fossilen Energiekrise haben wir die Verbraucherinnen und Verbraucher im Blick und haben für die Stabilisierung insbesondere der Strompreise gesorgt. Auch für die Wirtschaft bleibt eine bezahlbare Energieversorgung weiterhin ein entscheidender Standortfaktor. Daher setzen wir auf die schnellstmögliche Senkung der Abgaben auf Strom sowie der Stromsteuer auf das europäische Minimum. Der Netzumbau ist eine langfristig wirkende Maßnahme, die wir entsprechend auch als Generationenaufgabe finanzieren. Gleichzeitig setzen wir noch stärker auf Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und sichern damit dauerhaft die Stabilität bei den Energiekosten. Regenerative Stromerzeugung auf Dächern und Freiflächen bei und in den Kommunen sorgt für günstigen, vor Ort verfügbaren Strom. Die Bedingungen hierfür verbessern wir kontinuierlich weiter. 

 

Werden Sie sich dafür einsetzen, dass der Einbau einer Wärmepumpe auch weiterhin gefördert wird? 

Den Ausstieg aus dem Heizen mit Öl und Gas werden wir, sozial gestaffelt, auch weiterhin mit bis zu 70 Prozent fördern. Der Einsatz von Wärmepumpen ist dabei eine zentrale Option. Uns ist es wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger tatsächlich klimafreundlich und zukunftssicher investieren. Dazu setzen wir auf Verlässlichkeit und Kontinuität bei der Förderung, denn wir stehen für einen geregelten Übergang mit Planungssicherheit und Sozialverträglichkeit.  

 

Vielen Dank für das Gespräch und Ihre ausführlichen Antworten!