SG Ready-Label
Wärmepumpen im Smart Grid

Das SG Ready-Label bezieht sich auf die Wärmepumpe/Baureihe inklusive der zu deren Steuerung eingesetzten Regelungstechnik, sowie schnittstellenkompatible Systemkomponenten. Zur erfolgreichen Beantragung des Labels müssen Wärmepumpe/Baureihe und Regelungstechnik sowie schnittstellenkompatible Systemkomponenten die in den Regularien dargelegten Voraussetzungen erfüllen.
Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich an den zuständigen Ansprechpartner in unserer Geschäftsstelle.
SG Ready-Datenbank
Eine Übersicht aller Modelle mit dem SG Ready-Label für Smart-Grid-fähige Wärmepumpen finden Sie hier:
Allgemeine Informationen
Die Energiewelt ist zunehmend geprägt von erneuerbarer fluktuierender Einspeisung. Wärmepumpen können als lastvariable Verbraucher durch aktive Hinzuschaltung Strom, welcher nicht in das lokale Netz gespeist werden kann, in Form von thermischer Energie speichern und diese zur Wärmebedarfsdeckung verwenden, sowie auch gezielt abgeschaltet werden, um Verbrauchsspitzen abzumildern. Lastmanagement mit Wärmepumpen ist erprobt und energieeffizient, schafft Synergien zwischen Strom- und Wärmesektor, verringert die Importabhängigkeit und trägt zum Klimaschutz bei.
Das SG Ready-Label hilft, Wärmepumpen zu identifizieren, die über eine definierte Schnittstelle zwecks Lastmanagement zur Netzdienlichkeit angesprochen werden können. Diese Schnittstelle kann beispielsweise von Netzbetreibern zur Steuerung des Geräts verwendet werden.
Ebenso kann die Schnittstelle beispielsweise für die Steuerung zum Ziel eines möglichst hohen Eigenverbrauchs in Kombination mit einer Photovoltaikanlage verwendet werden.
Anforderungen für das SG Ready-Label
Heizungswärmepumpen
Heizungswärmepumpen müssen über einen Regler verfügen, der vier Betriebszustände abdeckt:
- Betriebszustand 1 (SG1: 1, SG2: 0 ODER SG1: 1, SG2: 1):
- Dieser Betriebszustand muss parametrierbar sein, um die Leistungsaufnahme der Wärmepumpe zu beschränken.
- Mindestens eine der folgenden Einstellmöglichkeiten muss umgesetzt werden:
- 0 kW Leistungsaufnahme
Herstellerseitig festgelegte positive Leistungsaufnahme (> 0 kW)
Es wird empfohlen, die Bestimmungen des §14a EnWG umzusetzen: Die Leistungsaufnahme wird auf 4,2 kW bei bis zu 11 kW Netzanschlussleistung oder 40 % der Netzanschlussleistung bei über 11 kW Netzanschlussleistung begrenzt. Sofern die technische Umsetzung der Leistungsbegrenzung nicht möglich ist, darf ein darunterliegender, positiver Wert für die Leistungsaufnahme fixiert werden.
Installationsseitig festlegbare positive Leistungsaufnahme (> 0 kW)
Es wird empfohlen, die Bestimmungen des §14a EnWG umzusetzen: Die Leistungsaufnahme kann auf 4,2 kW bei bis zu 11 kW Netzanschlussleistung oder 40 % der Netzanschlussleistung bei über 11 kW Netzanschlussleistung begrenzt werden. Sofern die technische Umsetzung der Leistungsbegrenzung nicht möglich ist, kann ein darunterliegender, positiver Wert für die Leistungsaufnahme eingestellt werden. Die Einstellung darf ausschließlich dem Fachpersonal zugänglich sein.
- Von einer Absenkung der Leistungsaufnahme kann abgesehen werden, um Betriebszyklen und Abtauvorgänge nicht zu unterbrechen. Bei Anliegen des Signals am Ende des betriebsrelevanten Vorgangs ist in den Betriebszustand 1 zu wechseln.
- Bei Steuerung über ein Energiemanagementsystem darf die Leistungsaufnahme bis zur Mindestbezugsleistung nach §14a EnWG einstellbar sein.
- Betriebszustand 2 (SG1: 0, SG2: 0):
- In diesem Betriebszustand arbeitet die Wärmepumpe im Normalbetrieb.
- In diesem Betriebszustand arbeitet die Wärmepumpe im Normalbetrieb.
- Betriebszustand 3 (SG1: 0, SG2: 1)
In diesem Betriebszustand läuft die Wärmepumpe innerhalb des Reglers im verstärkten Betrieb für Raumheizung und/oder Trinkwassererwärmung. Dabei soll überschüssige elektrische Energie bspw. durch Anhebung der Solltemperaturen im Puffer- oder Warmwasserspeicher thermisch gespeichert werden.
Von der Umsetzung der angeforderten Betriebszustand darf abgesehen werden, um die vorrangige Betriebssicherheit sicherzustellen.
Optional kann die Raumtemperatur als Führungsgröße für die Regelung der Systemtemperaturen (Vor- bzw. Rücklauftemperatur) herangezogen werden. Eine Sperrung der Wärmepumpe durch Raumthermostate in Abhängigkeit von der Raumtemperatur ist nicht ausreichend.
Optional können Zustandswechsel dokumentiert werden.
Es müssen Planungsunterlagen für die Modelle bzw. Baureihen vorhanden sein, die beschreiben, wie die Wärmepumpenheizungsanlagen der SG Ready-fähigen Wärmepumpen für Lastmanagementanforderungen zu dimensionieren sind. Diese sind den Antragsunterlagen mit beizufügen. Diese Unterlagen müssen in der jeweiligen Sprache des Vertriebsgebietes vorgelegt werden.
Abweichende Kontaktbezeichnungen sind zulässig, sofern die Eigenbezeichnungen die hier verwendeten Kontaktbezeichnungen SG1 und SG2 in der Gerätedokumentation referenzieren. Die Eigenbezeichnungen dürfen hinsichtlich Ihrer Funktionen nicht irreführend bezeichnet werden.
Bei mehreren Anlagen muss ein Gerät (Regler oder Wärmepumpe) festgelegt werden können, welches den netzdienlichen Betrieb des Wärmepumpenverbunds sicherstellt.
Die Steuerspannung kann im Bereich von 3 V bis 250 V vom Hersteller frei festgelegt und muss in den Herstellerunterlagen dargelegt werden.
Heizungswärmepumpen müssen über einen Regler verfügen, der vier Betriebszustände abdeckt:
- Betriebszustand 1 (1 Schaltzustand, bei Klemmenlösung: 1:0):
- Dieser Betriebszustand ist abwärtskompatibel zur häufig zu festen Uhrzeiten geschalteten EVU-Sperre und umfasst maximal zwei Stunden „harte“ Sperrzeit.
- Dieser Betriebszustand ist abwärtskompatibel zur häufig zu festen Uhrzeiten geschalteten EVU-Sperre und umfasst maximal zwei Stunden „harte“ Sperrzeit.
- Betriebszustand 2 (1 Schaltzustand, bei Klemmenlösungen: 0:0):
- In dieser Schaltung läuft die Wärmepumpe im energieeffizienten Normalbetrieb mit anteiliger Wärmespeicher-Füllung für die maximal zweistündige EVU-Sperre.
- In dieser Schaltung läuft die Wärmepumpe im energieeffizienten Normalbetrieb mit anteiliger Wärmespeicher-Füllung für die maximal zweistündige EVU-Sperre.
- Betriebszustand 3 (1 Schaltzustand, bei Klemmenlösung 0:1)
- In diesem Betriebszustand läuft die Wärmepumpe innerhalb des Reglers im verstärkten Betrieb für Raumheizung und Warmwasserbereitung. Es handelt sich dabei nicht um einen definitiven Anlaufbefehl, sondern um eine Einschaltempfehlung entsprechend der heutigen Anhebung.
- In diesem Betriebszustand läuft die Wärmepumpe innerhalb des Reglers im verstärkten Betrieb für Raumheizung und Warmwasserbereitung. Es handelt sich dabei nicht um einen definitiven Anlaufbefehl, sondern um eine Einschaltempfehlung entsprechend der heutigen Anhebung.
- Betriebszustand 4 (1 Schaltzustand, bei Klemmenlösung 1:1)
- Hierbei handelt es sich um einen definitiven Anlaufbefehl, insofern dieser im Rahmen der Regeleinstellungen möglich ist.
- Für diesen Betriebszustand müssen für verschiedene Tarif- und Nutzungsmodelle verschiedene Regelungsmodelle am Regler einstellbar sein:
- Variante 1: Die Wärmepumpe (Verdichter) wird aktiv eingeschaltet.
Variante 2: Die Wärmepumpe (Verdichter und elektrische Zusatzheizungen) wird aktiv eingeschaltet, optional: höhere Temperatur in den Wärmespeichern
Optional kann die Raumtemperatur als Führungsgröße für die Regelung der Systemtemperaturen (Vor- bzw. Rücklauftemperatur) herangezogen werden. Eine Sperrung der Wärmepumpe durch einen Raumthermostaten in Abhängigkeit von der Raumtemperatur ist nicht ausreichend.
Es müssen Planungsunterlagen für die Modelle bzw. Baureihen vorhanden sein, die beschreiben, wie die Wärmepumpenheizungsanlagen der SG Ready-Wärmepumpen für Lastmanagement-Anforderungen zu dimensionieren sind. Diese sind den Antragsunterlagen mit beizufügen. Diese Unterlagen müssen in der jeweiligen Sprache des Vertriebsgebietes vorgelegt werden.
Warmwasserwärmepumpen
Warmwasserwärmepumpen müssen über einen Regler verfügen, der drei Betriebszustände abdeckt:
- Betriebszustand 1 (SG1: 1, SG2: 0 ODER SG1: 1, SG2: 1):
- In diesem Betriebszustand wird ein optional verbauter elektrischer Zusatzheizer gesperrt. Umsetzung des Betriebszustands ist optional, sofern es sich nicht um eine SteuVE handelt.
- In diesem Betriebszustand wird ein optional verbauter elektrischer Zusatzheizer gesperrt. Umsetzung des Betriebszustands ist optional, sofern es sich nicht um eine SteuVE handelt.
- Betriebszustand 2 (SG1: 0, SG2: 0):
- In diesem Betriebszustand arbeitet die Wärmepumpe im Normalbetrieb.
- In diesem Betriebszustand arbeitet die Wärmepumpe im Normalbetrieb.
- Betriebszustand 3 (SG1: 0, SG2: 1)
- In diesem Betriebszustand läuft die Wärmepumpe innerhalb des Reglers im verstärkten Betrieb für die Trinkwassererwärmung. Dabei soll überschüssige elektrische Energie durch Anhebung der Solltemperaturen im Warmwasserspeicher thermisch gespeichert werden.
- In diesem Betriebszustand läuft die Wärmepumpe innerhalb des Reglers im verstärkten Betrieb für die Trinkwassererwärmung. Dabei soll überschüssige elektrische Energie durch Anhebung der Solltemperaturen im Warmwasserspeicher thermisch gespeichert werden.
Optional können Zustandswechsel dokumentiert werden.
Es müssen Planungsunterlagen für die Modelle bzw. Baureihen vorhanden sein, die beschreiben, wie die Wärmepumpenheizungsanlagen der SG Ready-Wärmepumpen für Lastmanagementanforderungen zu dimensionieren sind. Diese sind den Antragsunterlagen mit beizufügen. Diese Unterlagen müssen in der jeweiligen Sprache des Vertriebsgebietes vorgelegt werden.
Bei zusammengeschalteten Anlagen muss ein Gerät (Regler oder Wärmepumpe) festgelegt werden können, welches den netzdienlichen Betrieb der zusammengeschalteten Wärmepumpen sicherstellt.
Die Steuerspannung kann im Bereich von 3 V bis 250 V vom Hersteller frei festgelegt und muss in den Herstellerunterlagen dargelegt werden.
Warmwasserwärmepumpen müssen über einen Regler verfügen, welches mittels einer automatischen Ansteuerung eine Erhöhung der Warmwasser-Solltemperatur zum Zweck der thermischen Speicherung ermöglicht.
Schnittstellenkompatible Systemkomponenten
- Schnittstellenkompatible Systemkomponenten müssen über eine Logik zur Ansteuerung von Wärmepumpen verfügen, die alle unter 2.1 und 2.2 definierten Betriebszustände für Wärmepumpen nutzt.
- Es müssen Unterlagen für die Modelle bzw. Baureihen vorhanden sein, die beschreiben, wie die Systemkomponenten einzustellen sind, um SG Ready-fähige Wärmepumpen anzusteuern. Diese sind den Antragsunterlagen mit beizufügen.
- Die Regelfunktionen sind so einstellbar, dass sie die folgenden Mindestanforderungen erfüllen:
- Sobald das Signal für die Sperre der Wärmepumpe (Betriebszustand 1) über den digitalen Eingang gesetzt wird, bleibt das Signal für mindestens 10 Minuten aktiv. Nach dem Abfall des Signals darf dieses frühestens nach 10 Minuten wieder aktiviert werden.
- Sobald das Signal für verstärktem Betrieb der Wärmepumpe (Betriebszustand 3) über den digitalen Eingang gesetzt wird, bleibt das Signal für mindestens 10 Minuten aktiv. Nach dem Abfall des Signals darf dieses frühestens nach 10 Minuten wieder aktiviert werden.
- Schnittstellenkompatible Systemkomponenten müssen über eine Logik zur Ansteuerung von Wärmepumpen verfügen, die zwei oder mehrere der unter 2.1 definierten Betriebszustände für Wärmepumpen nutzt.
- Es müssen Unterlagen für die Modelle bzw. Baureihen vorhanden sein, die beschreiben wie die Systemkomponenten einzustellen sind, um SG Ready-fähige Wärmepumpen anzusteuern. Diese sind den Antragsunterlagen beizufügen.
- Die Regelfunktionen sind so einstellbar, dass sie die folgenden Mindestanforderungen erfüllen:
- Sobald das Signal für die Sperre der Wärmepumpe (Betriebszustand 1) über den digitalen Eingang gesetzt wird, bleibt das Signal für mindestens 10 Minuten aktiv. Nach dem Abfall des Signals darf dieses frühestens nach 10 Minuten wieder aktiviert werden.
- Eine vollständige Sperre der Wärmepumpe (Betriebszustand 1) darf maximal zwei Stunden anliegen.
- Eine vollständige Sperre der Wärmepumpe (Betriebszustand 1) darf maximal dreimal pro Tag geschaltet werden.
- Sobald das Signal für Anlaufempfehlung / Anlaufbefehl der Wärmepumpe (Betriebszustand 3/4) über den digitalen Eingang gesetzt wird, bleibt das Signal für mindestens 10 Minuten aktiv. Nach dem Abfall des Signals darf dieses frühestens nach 10 Minuten wieder aktiviert werden.
Ihr Ansprechpartner

André Jacob
Leiter Technik
Wichtige Dokumente ab dem 01.05.25
Übersicht
Regularium
Schnittstelle
Technische Schnittstellenbeschreibung 1.0
Technische Schnittstellenbeschreibung 1.1
Technical Interface Specifications 1.0
Technical Interface Specifications 1.1
Gebührenordnungen
Wichtige Dokumente bis 30.04.25
Regularium
SG ready regulations V 2.0 (english)
Antragsformulare
Erstantrag Heizungswärmepumpen
Erstantrag Warmwasserwärmepumpen
Initial Application Space-Heating Heat Pumps
Initial Application DHW Heat Pumps